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Weihnachten

Von

Liebeläutend zieht durch Kerzenhelle,
mild, wie Wälderduft, die Weihnachtszeit.
Und ein schlichtes Glück streut auf die Schwelle
schöne Blumen der Vergangenheit.

Hand schmiegt sich an Hand im engen Kreise,
und das alte Lied von Gott und Christ
bebt durch Seelen und verkündet leise,
dass die kleinste Welt die größte ist.

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Gedicht: Weihnachten von Joachim Ringelnatz

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Weihnachten“ von Joachim Ringelnatz beschreibt in zarten und gefühlvollen Bildern die besondere Atmosphäre der Weihnachtszeit. Bereits im ersten Vers wird eine fast magische Stimmung entfaltet: Die „Kerzenhelle“ und der Vergleich mit „Wälderduft“ vermitteln eine sanfte, natürliche Wärme, die die Herzen berührt. Weihnachten erscheint hier als eine Zeit, die nicht laut und prunkvoll, sondern leise und besinnlich wirkt.

In der zweiten Hälfte der ersten Strophe wird die Bedeutung von Erinnerungen betont. Das „schlichte Glück“ streut „schöne Blumen der Vergangenheit“, womit Ringelnatz auf die tiefe Verbindung zwischen weihnachtlichem Erleben und nostalgischer Erinnerung hinweist. Weihnachten wird somit auch zu einem Fest der Rückbesinnung auf frühere, unvergessliche Glücksmomente.

Die zweite Strophe lenkt den Blick auf die Gemeinschaft. Hände schmiegen sich aneinander, und in dieser körperlichen Nähe wird ein Gefühl von Geborgenheit und Zusammenhalt spürbar. Das „alte Lied von Gott und Christ“ symbolisiert die Beständigkeit und den Trost, den traditionelle Werte und Rituale gerade in dieser Zeit vermitteln.

Mit der abschließenden Erkenntnis, dass „die kleinste Welt die größte ist“, führt Ringelnatz die Botschaft seines Gedichts zusammen: In der intimen, familiären Gemeinschaft und in den scheinbar kleinen Momenten liegt das wahre, überragende Glück. Weihnachten wird hier als eine Feier des inneren Friedens und der schlichten menschlichen Nähe verstanden.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.