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Lasst mich von hinnen

Von

Lasst mich von hinnen!
Haltet nicht länger!
Mir wird’s im Herzen
Enger und bänger.
Qualm und Getümmel!
Flitter und Schmerz! –
Fliehe zu Wäldern,
Einsames Herz!

Hoch auf den Bergen
Atmen die Lüfte.
Stille, wie stille
Schlummern die Klüfte!
Himmel, wie trübe,
Wolken, wie schwer!
Mächte der Liebe,
Lebt ihr nicht mehr?

Über den Wolken
Lauschen die Sterne,
Hinter den Nebeln
Lächelt die Ferne.
Brich durch die Ängste,
Fliege, mein Mut!
Deine Gestirne
Führen dich gut.

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Gedicht: Lasst mich von hinnen von Hermann Kurz

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Lasst mich von hinnen“ von Hermann Kurz vermittelt eine tiefe Sehnsucht nach Flucht und Erlösung von den Qualen und den Lasten des Lebens. Der Sprecher drückt den Wunsch aus, sich von der beengenden und schmerzhaften Welt zu entfernen, in der er lebt. Das Herz ist „enger und bänger“, was auf eine innere Enge und Beklemmung hinweist, die der Sprecher nicht länger ertragen möchte. Der „Qualm und Getümmel“ symbolisieren den Lärm und die Unruhe der Welt, die ihn belasten.

Der Ruf nach der Flucht führt den Sprecher zu den „Wäldern“ und einem „einsamen Herz“, was auf den Wunsch nach Ruhe und Frieden in der Natur hindeutet. Die Berge und die klare Luft stehen als Gegengewicht zum chaotischen und belastenden Leben, das der Sprecher hinter sich lassen möchte. In der Stille der „schlummernden Klüfte“ und der frischen Bergluft findet der Sprecher eine mögliche Erhebung von der Last der Welt.

Im mittleren Teil des Gedichts wechselt der Ton zu einer pessimistischen Sicht auf die Welt, in der der Himmel „trübe“ und die Wolken „schwer“ sind. Die Frage „Mächte der Liebe, lebt ihr nicht mehr?“ stellt einen tiefen Zweifel an den fundamentalen Kräften des Lebens. Hier spiegelt sich eine Resignation wider, in der die Liebe und die Hoffnungen des Sprechers zu verblassen scheinen. Der Gedichtteil stellt die Trauer und den Verlust von Idealen und Lebenskräften dar, die der Sprecher einst geglaubt hat.

Im letzten Abschnitt tritt jedoch eine Wendung ein. Der Sprecher wird ermutigt, „über die Wolken“ zu fliegen, wobei die Sterne und „die Gestirne“ als Symbole für Hoffnung und Orientierung dienen. Diese himmlischen Mächte bieten Führung und Trost, was dem Sprecher den Mut gibt, „durch die Ängste zu brechen“. Die Sterne repräsentieren eine höhere, unveränderliche Wahrheit, die dem Sprecher Hoffnung und Orientierung inmitten seiner inneren und äußeren Kämpfe bietet. Es ist ein Aufruf zur Überwindung von Zweifeln und Ängsten durch die Suche nach einer höheren, reineren Existenz.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.