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Spätherbst

Von

Der graue Nebel tropft so still
Herab auf Feld und Wald und Heide,
Als ob der Himmel weinen will
In übergroßem Leide.

Die Blumen wollen nicht mehr blühn,
Die Vöglein schweigen in den Hainen,
Es starb sogar das letzte Grün,
Da mag er auch wohl weinen.

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Gedicht: Spätherbst von Hermann Allmers

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Spätherbst“ von Hermann Allmers vermittelt auf eindrucksvolle Weise das melancholische Bild des Herbstes und die Vergänglichkeit des Lebens. Der graue Nebel, der „so still“ herab tropft, wird in den ersten Versen als eine Art stiller Trauer des Himmels dargestellt. Der Nebel, der das Feld, den Wald und die Heide bedeckt, lässt eine Atmosphäre der Einsamkeit und des Abschieds entstehen. Der Vergleich mit dem Weinen des Himmels – „als ob der Himmel weinen will“ – verstärkt das Gefühl der Traurigkeit und des Verlustes. Der Herbst wird hier nicht nur als Jahreszeit, sondern auch als eine Metapher für das Ende von etwas dargestellt, das der Himmel mit „übergroßem Leide“ betrauert.

Der zweite Abschnitt des Gedichts beschreibt das Erblassen und Verlöschen der Natur. Die Blumen „wollen nicht mehr blühn“ und die Vögel „schweigen in den Hainen“, was das Fehlen von Leben und Vitalität symbolisiert. Auch das „letzte Grün“ ist verschwunden, was das Ende des Lebenszyklus der Natur anzeigt. Das Bild der blühenden Blumen und der singenden Vögel, die nun verstummen, verstärkt das Gefühl des Verfalls und der Stille. Diese stille Landschaft ist von einem Verlust geprägt, der sich in der Natur widerspiegelt.

Das Gedicht nutzt den herbstlichen Zustand als ein Bild für den unvermeidlichen Verfall, sei es in der Natur oder im menschlichen Leben. Die „Tränen“ des Himmels, die „schweigende“ Natur und das Fehlen von „Grün“ lassen den Herbst als eine Zeit der Trauer erscheinen. Die Melancholie wird durch den Verzicht auf eine freudige Darstellung der Jahreszeit verstärkt und vermittelt die Vorstellung, dass das Leben in seinen verschiedenen Formen dem natürlichen Zyklus der Vergänglichkeit unterworfen ist. Der Herbst wird zum Symbol für das Ende und die Stille, die mit dem Verlust verbunden sind.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.