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Ergebung

Von

Die Baumgerippe stehen winters alt
Im Park. Grau hängt die Luft dazwischen.
Am trüben Horizont verwischen
Sich in der Ferne Umriss und Gestalt.

Ein Feiertag verdämmert ohne Kampf
Und Glocken tönen in der Stille.
Du! klage nicht, es war dein Wille!
Die Welt versinkt in weichem Nebeldampf.

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Gedicht: Ergebung von Hedwig Lachmann

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Ergebung“ von Hedwig Lachmann beschreibt in melancholischen Bildern eine winterliche Szene, die von Stille und Vergänglichkeit geprägt ist. Zu Beginn stellt die Dichterin „Baumgerippe“ vor, ein Symbol für das Verblassen des Lebens in der kalten Jahreszeit. Der Park erscheint düster und leer, die Luft hängt grau dazwischen, was eine Atmosphäre der Trauer und Kälte schafft. Der trübe Horizont und das Verschwimmen von Umrissen und Gestalten verstärken den Eindruck einer Unklarheit und Entfremdung.

Im zweiten Teil des Gedichts wechselt die Stimmung leicht, doch bleibt der Grundton der Resignation. Der „Feiertag“ wird als trüb und ohne Kampf beschrieben, was auf eine Form der Passivität und das Fehlen von Freude hinweist. Die Glocken, die in der Stille tönen, könnten als Symbol für das Leben selbst verstanden werden – sie klingen, aber ihre Bedeutung ist durch die Stille entwertet. Diese Bildsprache spiegelt das Gefühl der Leere wider, das die Sprecherin in der Welt empfindet.

Die Zeile „Du! klage nicht, es war dein Wille!“ stellt eine direkte Ansprache dar, die den Ton des Gedichts von einer Beschreibung der äußeren Welt zu einer inneren Reflexion verlagert. Die Worte „es war dein Wille“ deuten auf eine Art Akzeptanz oder Resignation hin – der Sprecherin ist bewusst, dass die Umstände, so düster sie auch erscheinen mögen, durch eigene Entscheidungen oder das Schicksal bestimmt sind.

Abschließend symbolisiert die letzte Zeile „Die Welt versinkt in weichem Nebeldampf“ das Verschwinden und die Vernebelung der Welt in einer sanften, aber unaufhaltsamen Form der Auflösung. Der Nebel, der alles umhüllt, steht für das Ungewisse, das Unverständliche und letztlich das Erlöschen von Klarheit und Leben. Das Gedicht endet auf einem resignativen Ton, der das unvermeidliche Vergehen und das Loslassen thematisiert.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.