Einen guten Rat gebe ich immer weiter.
Es ist das einzige, was man damit machen kann.
Guter Rat
Mehr zu diesem Gedicht
Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Guter Rat“ von Oscar Wilde ist ein kurzes, prägnantes und humorvolles Statement über die Natur von Ratschlägen und deren Weitergabe. Es besteht aus nur zwei Zeilen, die durch ihre Einfachheit und den geschickten Einsatz von Wortspielen eine tiefere Bedeutungsebene andeuten. Wilde verwendet die Form eines Aphorismus, um seine Beobachtung zu präsentieren, was dem Gedicht eine gewisse Weisheit verleiht, die über die reine Oberfläche hinausgeht.
Die Kernaussage des Gedichts ist überraschend simpel: „Einen guten Rat gebe ich immer weiter. Es ist das einzige, was man damit machen kann.“ Diese Zeilen enthalten eine doppelte Bedeutung. Auf der einen Seite deutet der Text an, dass Ratschläge im Grunde nutzlos sind, da sie einzig und allein weitergegeben werden können. Der Empfänger hat keine andere Möglichkeit, als den Rat zu akzeptieren oder weiterzuleiten. Die Weitergabe wird zur einzigen Handlungsmöglichkeit, was die scheinbare Wirkungslosigkeit des Rats betont.
Andererseits offenbart das Gedicht auch eine subtile Kritik am Wesen des Ratgebens und -nehmens. Wilde spielt auf die menschliche Tendenz an, Ratschläge zu erteilen, ohne sie selbst zu beherzigen oder die Situation des Empfängers wirklich zu verstehen. Durch die Reduzierung der Interaktion auf die Weitergabe wird das Gedicht zu einer satirischen Betrachtung der Kommunikation und der menschlichen Natur. Der Sprecher scheint zu suggerieren, dass das Geben von Ratschlägen oft eine flüchtige Handlung ohne wirkliche Konsequenzen ist.
Die Kürze des Gedichts und die Verwendung des Wortes „immer“ verstärken die Pointe. Es deutet darauf hin, dass das Weitergeben von Ratschlägen eine Gewohnheit ist, ein Muster, das sich wiederholt. Das Gedicht ist ein Spiegelbild der menschlichen Natur, die versucht, Wissen und Weisheit weiterzugeben, aber oft ohne zu hinterfragen, ob der Empfänger den Rat wirklich benötigt oder ob er überhaupt von Nutzen ist. Wilde gelingt es mit diesem Gedicht, auf subtile Weise eine vielschichtige Botschaft zu vermitteln, die zur Selbstreflexion anregt.
Weitere Informationen
Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.
Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.
