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Gruß aus der Fremde

Von

December 1814.

Du liebes frommes Wesen,
An dem dies Herz genas,
Das ich mir nicht erlesen,
Das mir mein Gott erlas.

Du Holde, Schöne, Süße,
Du meines Lebens Stern,
Ich grüße dich, ich grüße
Aus weiter, weiter Fern.

Zwei Jahre sind verronnen,
Seit uns Ein Name nennt;
Wer zählet ihre Wonnen,
Wer mißt das Firmament?

Sind wir auch fern geschieden,
Die Lieb′ hat süßen Brauch,
Ich fühle deinen Frieden
Und athme deinen Hauch.

Ein Schatz wohnt mir im Innern,
Ein Himmel in der Brust,
Ein seliges Erinnern
Vergangner Liebeslust.

Die Zukunft auch liegt offen
Vor meinem frommen Blick,
Da spielt ein weites Hoffen,
Ein unbegrenztes Glück.

In solchen Liebsgedanken
Verliert er sich so süß;
Einst brechen alle Schranken,
Wir ziehn ins Paradies.

Dann sollst du ganz erkennen
Mein Glück und meinen Schmerz;
Wie werd′ ich dann dich nennen,
Mein Schatz, mein Licht, mein Herz.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Gruß aus der Fremde von Max von Schenkendorf

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Gruß aus der Fremde“ von Max von Schenkendorf ist eine innige Liebeserklärung aus der Ferne, verfasst im Dezember 1814. Es ist ein Bekenntnis tiefer Verbundenheit und Sehnsucht nach der geliebten Person, das von einer hoffnungsvollen Zukunft geprägt ist. Der Dichter beschreibt seine Gefühle mit großer Zärtlichkeit und Hingabe, wobei er die physische Trennung durch die Kraft der Liebe und Erinnerung überwindet.

Das Gedicht beginnt mit einer Anrede an die Geliebte, die als „liebes frommes Wesen“ und „Holde, Schöne, Süße“ bezeichnet wird. Diese Worte drücken die Verehrung und Bewunderung des Dichters aus. Er betont die tiefe Verbundenheit, die durch Gott gegeben ist („das mir mein Gott erlas“). Der Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre, seit die beiden durch einen gemeinsamen Namen verbunden sind, unterstreicht die Dauer und Intensität der Liebe. Die Wiederholung des Grußes „Ich grüße dich, ich grüße / Aus weiter, weiter Fern“ betont die Distanz, die aber durch die Liebe überbrückt wird.

Der Dichter beschreibt die innere Welt, die von der Geliebten erfüllt ist. Er trägt einen „Schatz“ im Innern und einen „Himmel in der Brust“, was die tiefe Freude und das Glück widerspiegelt, das die Liebe in ihm hervorruft. Die Erinnerung an vergangene „Liebeslust“ tröstet und gibt Kraft, die Trennung zu ertragen. Trotz der räumlichen Distanz ist die Geliebte stets gegenwärtig, wie durch das Empfinden ihres „Friedens“ und das „Athmen“ ihres „Hauchs“ ausgedrückt wird.

Das Gedicht schließt mit einem optimistischen Ausblick auf die Zukunft. Der Dichter sieht eine „weites Hoffen“ und „unbegrenztes Glück“ vor sich und malt ein Bild von einer gemeinsamen Zukunft. Die Metapher des „Paradieses“ am Ende des Gedichts deutet auf ein tiefes Glück und die Erfüllung der Liebe hin. Hier wird das Versprechen auf ein Wiedersehen gegeben, bei dem die Geliebte die ganze Tiefe des Glücks und des Schmerzes des Dichters verstehen soll. Das Gedicht vereint somit Sehnsucht, Hoffnung und die unerschütterliche Gewissheit der Liebe.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.