Verflossen ist das Gold der Tage,
Des Abends braun und blaue Farben:
Des Hirten sanfte Flöten starben
Des Abends blau und braune Farben
Verflossen ist das Gold der Tage.

Seelenlos
- Chaos
- Emotionen & Gefühle
- Freiheit & Sehnsucht
Verflossen ist das Gold der Tage,
Des Abends braun und blaue Farben:
Des Hirten sanfte Flöten starben
Des Abends blau und braune Farben
Verflossen ist das Gold der Tage.
Das Gedicht „Rondel“ von Georg Trakl ist eine prägnante Darstellung von Vergänglichkeit und Melancholie, die durch die Wiederholung und den musikalischen Klang der Worte noch verstärkt wird. Zu Beginn wird das „Gold der Tage“ als Symbol für die vergangenen, goldenen Momente des Lebens dargestellt, die jedoch „verflossen“ sind. Dieses Bild verweist auf die Flüchtigkeit des Glücks und die Unaufhaltsamkeit der Zeit, die uns die schönsten Momente raubt. Der „Abend“ mit seinen „braunen und blauen Farben“ verstärkt das Bild des Verfalls und des Übergangs von Tag zu Nacht, was wiederum den natürlichen Ablauf des Lebens und das nächtliche Ende des Tages symbolisiert.
Der „Hirten sanfte Flöten“ repräsentieren in diesem Gedicht das einfache, harmonische Leben, das durch die „sanften Klänge“ der Flöte in den Abendstunden begleitet wird. Doch diese „sanften Flöten“ sind „gestorben“, was auf das Ende einer Ära, den Verlust von Schönheit und die Ruhe des Lebens hinweist. Die Wiederholung des Bildes von „blauen und braunen Farben“ verstärkt die melancholische Atmosphäre und hebt den Verlust von Vitalität und Freude hervor.
Trakl nutzt die Form des Rondells, das durch die Wiederholung der ersten Zeile am Ende der Strophe einen geschlossenen, fast kreisförmigen Charakter erhält, um die Themen von Wiederholung und Zirkularität zu betonen. Der Verlust des „Goldes der Tage“ und das Verblassen der „sanften Flöten“ werden durch die Struktur des Gedichts noch eindrucksvoller dargestellt, da sich der Kreis der Worte immer wieder schließt und die Vergänglichkeit in einer Schleife immer wiederholt wird. Der Tod der „Flöten“ und das „Verflossen“ des „Goldes“ lassen uns in einer Welt der Vergänglichkeit zurück, in der die Schönheit des Lebens durch den fortschreitenden Verlust in den Hintergrund tritt.
Insgesamt vermittelt das Gedicht eine tiefgründige Reflexion über die Vergänglichkeit des Lebens und den Verlust von Schönheit und Harmonie, wobei Trakl die Musikalität der Sprache nutzt, um diese Gefühle zu verstärken.
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