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Sonnwendtag

Von

Es war am Sommersonnwendtag,
Dein braunes Haar im Nacken lag
Wie Gold und schwere Seiden.

Da nahmst du mir die feine Hand.
Und hinter dir stob auf der Sand
Des Feldwegs an den Weiden.

Von allen Bäumen floß der Glanz.
Dein Ritt war lauter Elfentanz
Hin über rote Heiden.

Und um mich duftete der Hag,
Wie nur am Sommersonnwendtag,
Ein Dank und Sichbescheiden.

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Gedicht: Sonnwendtag von Georg Heym

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Sonnwendtag“ von Georg Heym beschreibt eine idyllische, fast märchenhafte Szene voller Licht, Bewegung und sinnlicher Eindrücke. Die Sommersonnenwende wird dabei nicht nur als jahreszeitliches Ereignis, sondern auch als Symbol für einen besonderen, vielleicht sogar einzigartigen Moment der Verbundenheit dargestellt. Die Beschreibung des braunen Haares, das „wie Gold und schwere Seiden“ im Nacken liegt, betont die Schönheit und Eleganz der angesprochenen Person.

Die zweite Strophe verstärkt die Dynamik der Szene: Das Halten der Hand, der aufwirbelnde Sand auf dem Feldweg und die Weiden im Hintergrund erzeugen ein Bild von Lebendigkeit und flüchtigem Glück. Diese Bewegung setzt sich in der dritten Strophe fort, in der der Ritt fast übernatürliche Züge annimmt – als „Elfentanz“ gleitet die Person über die rote Heide, während das Licht von den Bäumen strömt. Hier verbindet sich die Natur mit dem Erleben eines verzauberten Augenblicks.

Die letzte Strophe bringt eine sanfte, fast wehmütige Reflexion. Der Duft der Hecken und die besondere Atmosphäre des Sonnwendtages werden mit „Dank und Sichbescheiden“ in Verbindung gebracht. Dies deutet darauf hin, dass das lyrische Ich diesen Augenblick als ein Geschenk annimmt, ohne ihn festhalten zu wollen. Insgesamt fängt das Gedicht die Magie eines flüchtigen, aber intensiven Erlebnisses ein, das im Licht der Sommersonnenwende besonders strahlend erscheint.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.