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Gekämpft hat meine Barke…

Von

Gekämpft hat meine Barke
Mit der erzürnten Fluth.
Ich seh′ des Himmels Marke,
Es sinkt des Meeres Wuth.

Ich kann dich nicht vermeiden,
O Tod nicht meiner Wahl!
Das Ende meiner Leiden
Beginnt der Mutter Qual.

O Mutterherz, dich drücke
Dein Schmerz nicht allzusehr!
Nur wenig Augenblicke
Trennt uns des Todes Meer.

Dort angelangt, entweiche
Ich nimmermehr dem Strand:
Seh′ stets nach dir, und reiche
Der Landenden die Hand.

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Gedicht: Gekämpft hat meine Barke... von Elisabeth Kulmann

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Gekämpft hat meine Barke“ von Elisabeth Kulmann ist eine ergreifende Betrachtung über den Kampf mit dem Tod und die anschließende innige Verbundenheit mit der hinterbliebenen Mutter. Es handelt von einer Person, die sich im Angesicht des Todes befindet und diesen als unvermeidlich akzeptiert. Die Metapher der „Barke“ steht für das eigene Leben, das gegen die „erzürnte Fluth“, also die Widrigkeiten und den Kampf ums Überleben, angekämpft hat.

Die ersten beiden Strophen schildern den Kampf und die anschließende Kapitulation vor dem Tod. Der Blick richtet sich auf den Himmel, ein Zeichen der Hoffnung und des Trostes inmitten des Todeskampfes. Die Person erkennt ihr nahes Ende, drückt aber auch die Trauer der Mutter aus, deren Leid sie verursacht. Hier wird die tiefe emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind deutlich. Die Zeile „Das Ende meiner Leiden / Beginnt der Mutter Qual“ verdeutlicht das Mitgefühl des Sterbenden und die Erkenntnis, dass der eigene Tod nicht nur das eigene Leid beendet, sondern auch das Leid der Mutter auslöst.

Die dritte Strophe ist eine direkte Ansprache an die Mutter, in der versucht wird, ihren Schmerz zu lindern. Die kurze Zeitspanne, die das Leben vom Tod trennt, wird betont. Dies dient dazu, die Mutter zu trösten und ihr die Hoffnung zu geben, dass ihr Leid nicht von Dauer sein wird. Der Tod wird hier als vorübergehendes „Meer“ dargestellt, das die Lebenden von den Toten trennt.

Die abschließende Strophe enthält eine hoffnungsvolle Verheißung. Die Person verspricht, nach dem Tod am „Strand“ zu verweilen, also in der Nähe der Mutter präsent zu sein. Sie wird sie stets beobachten und ihr die Hand reichen, wenn sie im übertragenen Sinne „an Land“ kommt, also ebenfalls stirbt. Diese Zeilen drücken eine tiefe Liebe und Verbundenheit aus, die über den Tod hinausreicht. Das Gedicht endet mit einem Trostversprechen und einer Vision der ewigen Einheit zwischen Mutter und Kind.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.