Geburtstag
Leises Klopfen an der Türe:
Kann ich ′rein Mama?
Frisch gewaschen, frisch gebügelt
Steht Rumpumpel da.
Rosen in beiden Händchen!
Wie der Kerl sich freut!
Kommt ans Bett, sagt: Guten Morgen,
Mutti Burtstag heut,
Vater putzt die große Stube,
Die ist furchtbar schön;
Lauter Blumen! Und die Torte!
Komm, zu Vati gehn!
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Geburtstag“ von Paula Dehmel fängt einen Moment inniger Familienfreude und kindlicher Begeisterung ein, der sich um den Geburtstag der Mutter dreht. Es beginnt mit dem zarten Klopfen des Sohnes an der Tür, ein Zeichen für die Respekt und die stille Erwartung, die in der frühen Morgendämmerung vorherrschen. Der Kontrast zwischen dem leisen Klopfen und der freudigen Aufgeregtheit, die sich in den folgenden Versen entfaltet, ist bezeichnend für die Dualität des kindlichen Wesens: die Fähigkeit zur Zärtlichkeit und die unbändige Freude.
Der kleine „Rumpumpel“ (ein liebevoller Kosenamen für den Sohn) präsentiert sich stolz, frisch gewaschen und in gebügelter Kleidung, was auf die Bemühungen der Familie hinweist, diesen besonderen Tag zu einem Fest zu machen. Die Rosen in seinen Händen sind ein weiteres Symbol der Zuneigung und Wertschätzung, die er seiner Mutter entgegenbringt. Seine Freude ist ansteckend und zeigt die kindliche Unmittelbarkeit und Echtheit der Emotionen. Die Verwendung einfacher, direkter Sprache spiegelt die kindliche Perspektive wider und macht das Gedicht zugänglich und herzerwärmend.
Die Beschreibung der Vorbereitungen durch den Vater, wie das Putzen der „furchtbar schönen“ Stube und das Schmücken mit Blumen, deutet auf die Hingabe der Familie und die Bedeutung dieses Tages hin. Die Erwähnung der Torte verstärkt den festlichen Charakter des Anlasses und symbolisiert die kulinarische Freude, die mit dem Geburtstag verbunden ist. Der Aufruf, „zu Vati gehn!“, deutet auf ein kooperatives Familienunternehmen hin, bei dem alle aktiv an der Gestaltung des Festes beteiligt sind.
Das Gedicht ist eine Momentaufnahme familiärer Harmonie und Zuneigung, die in ihrer Einfachheit ergreifend ist. Es feiert nicht nur den Geburtstag der Mutter, sondern auch die unschuldige Freude und die tiefe Verbundenheit, die die Familie ausmacht. Die sanften Reime und die kindgerechte Sprache verstärken die heimelige Atmosphäre und machen das Gedicht zu einem berührenden Ausdruck von Liebe und Wertschätzung.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.