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Frühling

Von

Nun wachen alle Seelen auf aus schwerem Schlaf,
Da sie der erste Strahl des jungen Lichtes traf.
Wie kleine Kinder, die sich den Wundern des Lebens nahn,
Sind alle den Dingen staunend willig aufgetan.

Man taumelt beklommen, hemmungs- und fassungslos
Und fühlt die Welt wie niemals neu, schön, reich und groß.
Man schwebt, man tanzt, man lässt sich willen- und ziellos wehn
Und glaubt, es muss ganz Großes, Beglückendes geschehn.

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Gedicht: Frühling von Friedrich Wilhelm Wagner

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Frühling“ von Friedrich Wilhelm Wagner beschreibt die Erweckung der Natur und der Seele mit dem Einsetzen des Frühlings, wobei der Frühling als Symbol für Neuanfang, Erneuerung und kindliche Unschuld dient. Die erste Zeile, „Nun wachen alle Seelen auf aus schwerem Schlaf“, weist auf eine tiefe Ruhe oder Schläfrigkeit hin, aus der die Seelen – und metaphorisch auch die Natur – erweckt werden. Der „erste Strahl des jungen Lichtes“ repräsentiert das neue Leben und die Erweckung, die der Frühling mit sich bringt. Dieser Lichtstrahl hat eine transformative Wirkung auf alles Lebendige, was durch die Metapher der erwachenden „Seelen“ unterstrichen wird.

Die darauffolgenden Zeilen vergleichen diese Erweckung mit dem Staunen und der Neugier von kleinen Kindern, die sich dem „Wundern des Lebens“ nähern. Diese Darstellung des Staunens und der Offenheit für das Leben weist darauf hin, dass der Frühling eine Zeit des wiedergeborenen Staunens und der Entdeckung ist, in der die Welt mit neuen Augen gesehen wird. Das „Staunen“ und die „Willigkeit“ symbolisieren die Freude und das Aufblühen von Möglichkeiten und Potenzialen, die der Frühling verkörpert. Die Welt erscheint in dieser Phase des Aufwachens voller Wunder und Verheißungen.

Das Gedicht beschreibt dann die körperliche und geistige Bewegung, die mit dieser Erweckung einhergeht: „Man taumelt beklommen, hemmungs- und fassungslos“ – die neue Erfahrung überwältigt den Einzelnen. Es scheint, als ob die Person in dieser frischen, erneuerten Welt jegliche Kontrolle verliert und sich einfach „willen- und ziellos wehn“ lässt. Dies kann als eine Art freier Fluss von Emotionen und Gedanken interpretiert werden, in dem der Mensch völlig in das neue Leben eintaucht. Der Frühling wird hier nicht nur als eine Zeit des Wachstums in der Natur, sondern auch als eine Phase des emotionalen und geistigen Aufblühens gesehen.

Das Gedicht endet mit einer fast kindlichen Erwartung, dass etwas „ganz Großes, Beglückendes“ geschehen muss. Diese Zeile vermittelt eine Mischung aus Hoffnung und naiver Erwartung, dass der Frühling das Potenzial hat, Erfüllung und Glück zu bringen. Es ist der Glaube an das Gute und die Schönheit des Lebens, das mit jedem Frühling aufs Neue erblüht und die Welt in einem Zustand der Freude und Möglichkeiten erscheinen lässt. Das Gedicht feiert die Erneuerung und das Staunen, das mit der Frühlingserwachen sowohl in der Natur als auch im menschlichen Geist einhergeht.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.