Logo der Website, Schriftzug "Poesie Oase" mit Palmen umrandet.
,

Der Rose süßer Duft

Von

Der Rose süßer Duft genügt,
Man braucht sie nicht zu brechen –
Und wer sich mit dem Duft begnügt,
Den wird ihr Dorn nicht stechen.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Der Rose süßer Duft von Friedrich von Bodenstedt

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Der Rose süßer Duft“ von Friedrich von Bodenstedt thematisiert auf einfache, aber tiefgründige Weise den Umgang mit Schönheit und den Preis, den man dafür zu zahlen bereit ist. Zu Beginn wird der „süße Duft“ der Rose hervorgehoben, der als ausreichend empfunden wird. Die Rose wird hier nicht durch das Brechen, also durch das physische Handeln und Zerstören, genossen. Stattdessen reicht der Duft aus, um die Schönheit und das angenehme Gefühl zu vermitteln, das die Rose bietet, ohne sie in irgendeiner Weise zu beanspruchen.

Der Verzicht auf das Brechen der Rose symbolisiert einen respektvollen Umgang mit der Schönheit, bei dem der Mensch nicht nach Besitz strebt, sondern sich mit dem Genusserlebnis zufriedengibt. Dies wird durch den Hinweis auf den Dorn der Rose verstärkt, der in der zweiten Zeile als eine potenzielle Gefahr angedeutet wird. Das Gedicht stellt somit eine Weisheit dar: Wer sich mit der Schönheit begnügt, ohne sie zu zerstören oder sich ihr gewaltsam zu nähern, wird nicht verletzt – ein Hinweis darauf, dass in der Zurückhaltung und im respektvollen Umgang mit der Schönheit kein Schaden entsteht.

Der Gedanke, dass der Dorn der Rose „nicht stechen wird“, wenn man sich auf den Duft beschränkt, lässt sich als Metapher für das Leben verstehen. Es geht darum, die Dinge in ihrer Schönheit und in ihrer Natürlichkeit zu schätzen, ohne den Drang zu haben, sie zu kontrollieren oder zu vereinnahmen. Diese Haltung schont nicht nur die äußere Schönheit, sondern schützt auch vor unnötigen Schmerzen oder Enttäuschungen, die entstehen könnten, wenn man versucht, das Unvergängliche oder das Zerbrechliche gewaltsam zu erfassen.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.