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Für Wilhelm Waiblinger

Von

Wenn Menschen fröhlich sind, wie ist es eine Frage?
Die, ob sie auch gut sei’n, ob sie der Tugend leben;
Dann ist die Seele leicht, und seltner ist die Klage
Und Glauben ist demselben zugegeben.

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Gedicht: Für Wilhelm Waiblinger von Friedrich Hölderlin

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Für Wilhelm Waiblinger“ von Friedrich Hölderlin beschäftigt sich mit dem Thema der Fröhlichkeit im Zusammenhang mit der menschlichen Tugend und der Seele. In wenigen Versen stellt Hölderlin eine Frage auf, die sowohl die äußere Haltung des Menschen als auch die innere Reinheit betrifft. Es geht um den Zusammenhang zwischen Fröhlichkeit und moralischem Leben sowie der spirituellen Klarheit des Menschen.

Im ersten Vers fragt Hölderlin nach der Quelle oder dem Grund der Fröhlichkeit im Menschen. Es ist nicht einfach eine oberflächliche Freude, sondern eine tiefere, die durch den moralischen Zustand der Person bestimmt wird. Die Frage impliziert, dass wahre Fröhlichkeit nicht nur aus äußeren Umständen resultiert, sondern auch mit der inneren Einstellung und der moralischen Haltung zusammenhängt.

Der zweite Vers führt die Vorstellung von „Tugend“ ein, die eine entscheidende Rolle in der Frage nach echter Fröhlichkeit spielt. Die „gute“ Fröhlichkeit, die der Tugend entspringt, ist die, die eine harmonische Seele hervorbringt – eine Seele, die sich im Einklang mit moralischen und spirituellen Prinzipien befindet. In dieser Tugend liegt eine tiefere Form der Freude, die nicht von äußeren Gegebenheiten abhängt, sondern aus der inneren Reinheit des Menschen stammt.

Der dritte und vierte Vers verdeutlichen, dass, wenn der Mensch im Einklang mit der Tugend lebt, die Seele leichter wird und das Klagen seltener wird. Dies steht im Gegensatz zu einem Leben, das nicht im Einklang mit moralischen Prinzipien geführt wird. Der Glaube, der „zugegeben“ wird, stellt eine spirituelle Dimension dar, die in der Tugend begründet ist. Der wahre Glaube ist nicht nur eine abstrakte Überzeugung, sondern eine Lebenseinstellung, die sich in der Freude und der Leichtigkeit der Seele manifestiert.

Hölderlin drückt in diesem Gedicht also aus, dass wahre Fröhlichkeit und ein erfülltes Leben nicht von äußeren Umständen abhängen, sondern vielmehr von der inneren Haltung und der moralischen Ausrichtung des Menschen. Der Gedichtaufbau führt zu der Erkenntnis, dass ein tugendhaftes Leben die Seele erleuchtet und zu einer authentischen und dauerhaften Fröhlichkeit führt.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.