Freundschaft, Liebe, Kirch
Freundschaft, Liebe, Kirch und Heilge, Kreuze, Bilder,
Altar und Kanzel und Musik. Es tönet ihm die Predigt.
Die Kinderlehre scheint nach Tisch ein schlummernd müßig
Gespräch für Mann und Kind und Jungfraun, fromme Frauen;
Hernach geht er, der Herr, der Burgersmann und Künstler
Auf Feldern froh umher und heimatlichen Auen,
Die Jugend geht betrachtend auch.
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Freundschaft, Liebe, Kirch von Friedrich Hölderlin“ stellt eine harmonische, fast idealisierte Vorstellung von Gemeinschaft und menschlichem Leben dar. Die ersten Zeilen beinhalten eine Vielzahl von religiösen und kulturellen Symbolen – „Freundschaft, Liebe, Kirch und heilige Kreuze“ – die die Grundlage einer ethischen und spirituellen Ordnung widerspiegeln. Diese Begriffe verbinden sich zu einem Bild einer friedlichen, von Tugenden und Gemeinschaft geprägten Gesellschaft. Die „Predigt“, die die „Musik“ begleitet, verweist auf die Bedeutung von Religion und Gemeinschaft als verbindende Elemente im Leben der Menschen.
Die „Kinderlehre“ nach dem Mittagessen, die als „schlummernd müßig“ bezeichnet wird, vermittelt eine Vorstellung von Ruhe und kontemplativem Wissen. Es scheint, als ob das Leben der Gemeinschaft im Einklang mit natürlichen Rhythmen verläuft, in denen auch die Kinder auf ihre Weise in diese Welt des Wissens und der moralischen Orientierung eingeführt werden. Das Bild der „frommen Frauen“ und die Betonung auf „Gespräch für Mann und Kind“ stellen die traditionellen sozialen Rollen dar, in denen jeder seine spezifische Funktion hat, um zur harmonischen Gesellschaft beizutragen.
Der Übergang zum „Herrn, der Burgersmann und Künstler“, der „auf Feldern froh umhergeht“, stellt eine Art Idealisierung des bürgerlichen und kreativen Lebens dar. Der „Herr“ scheint eine Figur zu sein, die durch Arbeit und Kunst Freude in ihrem Umfeld verbreitet. Dieser Spaziergang in der Natur und die „heimatlichen Auen“ symbolisieren eine Rückkehr zu den Wurzeln und eine enge Verbindung zur Landschaft und der Heimat. Es ist ein Bild von einem erfüllten Leben, das mit der Natur im Einklang steht.
Die „Jugend“ geht „betrachtend“ mit, was auf eine respektvolle Auseinandersetzung mit der Welt und den Werten der älteren Generation hindeutet. Es zeigt, dass die Werte von Freundschaft, Liebe und Kunst auch in der Zukunft weitergetragen werden, da die Jugend aufmerksam und lernend diesen Weg geht. Hölderlin malt hier ein Bild einer harmonischen Gesellschaft, in der die Generationen zusammenarbeiten, um gemeinsam Werte wie Freundschaft und Kunst zu bewahren und weiterzugeben.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.