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Das Unverzeihliche

Von

Wenn ihr Freunde vergeßt, wenn ihr den Künstler höhnt,
Und den tieferen Geist klein und gemein versteht,
Gott vergibt es, doch stört nur
Nie den Frieden der Liebenden.

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Gedicht: Das Unverzeihliche von Friedrich Hölderlin

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Das Unverzeihliche“ von Friedrich Hölderlin thematisiert die moralische Dimension von Vergebung und den hohen Stellenwert der Liebe im menschlichen Leben. Zu Beginn wird das Vergessen von Freunden und das Hohnen über den Künstler als menschliche Schwächen beschrieben, die zwar von Gott vergeben werden können. Doch diese Handlungen erscheinen im Vergleich zu der Störung des Friedens der Liebenden als weniger gravierend.

Die Betonung, dass Gott in seiner Güte solchen Fehlern verzeihen kann, zeigt Hölderlins Verständnis von Vergebung als einen göttlichen Akt, der über menschliche Fehltritte hinwegsehen kann. Doch der „Frieden der Liebenden“ ist etwas, das nicht leichtfertig gestört werden sollte. Die Liebenden, die durch eine tiefere Verbindung und Harmonie miteinander vereint sind, stellen eine heilige, unantastbare Einheit dar, deren Störung als unrechtmäßig und schwerwiegender angesehen wird.

Hölderlin stellt hier den Wert der Liebe in den Vordergrund und erinnert daran, dass es Dinge gibt, die weit über persönliche Konflikte oder Missverständnisse hinausgehen. Die Liebe, als eine tiefe, unveränderliche Verbindung, verdient Respekt und Schutz, da sie das Fundament einer höheren Ordnung bildet. Die Vergebung für kleinere Fehler ist eine göttliche Gnade, doch der Angriff auf die Harmonie der Liebe ist das „Unverzeihliche“, das nicht toleriert werden kann.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.