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Sommerbild

Von

Ich sah des Sommers letzte Rose stehn,
Sie war, als ob sie bluten könne, rot;
Da sprach ich schauernd im Vorübergehn:
So weit im Leben, ist zu nah am Tod!

Es regte sich kein Hauch am heißen Tag,
Nur leise strich ein weißer Schmetterling;
Doch, ob auch kaum die Luft sein Flügelschlag
Bewegte, sie empfand es und verging.

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Gedicht: Sommerbild von Friedrich Hebbel

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Sommerbild“ von Friedrich Hebbel thematisiert die Vergänglichkeit des Lebens und die Nähe von Blüte und Verfall. In nur zwei Strophen entfaltet es eine eindringliche Symbolik, in der die letzte Rose des Sommers als Sinnbild für die Endlichkeit menschlicher Existenz steht. Die rote Farbe der Blume wird mit Blut assoziiert, was die Verletzlichkeit und Sterblichkeit betont.

Die zweite Strophe verstärkt diese Atmosphäre der Vergänglichkeit. Die Natur ist erstarrt in der Sommerhitze, und selbst der kaum wahrnehmbare Flügelschlag eines weißen Schmetterlings – ein weiteres Symbol für die Flüchtigkeit des Lebens – führt zum Vergehen der Rose. Dies macht die extreme Empfindlichkeit des Lebens deutlich: Der kleinste Impuls kann das Ende herbeiführen.

Hebbel verknüpft hier Naturbeobachtung mit einer existenziellen Erkenntnis. Die Rose, in voller Blüte stehend, ist dem Tod bereits sehr nahe – ein Bild für das menschliche Dasein, in dem der Höhepunkt oft schon den Niedergang in sich trägt. So vermittelt das Gedicht eine melancholische Reflexion über die unausweichliche Vergänglichkeit allen Lebens.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.