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Winterrätsel

Von

Ich falle vom Himmel
in wirrem Gewimmel.
Ich schimmre
und flimmre
und decke das Land
zahllos wie Sand.

Doch unversehens
im Sonnenschein
schleich ich
und weich ich
und schlüpf ins Dunkel
der Erde hinein

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Gedicht: Winterrätsel von Friedrich Güll

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Winterrätsel“ von Friedrich Güll beschreibt auf rätselhafte und zugleich poetische Weise das Phänomen des Schnees. In Form eines kleinen Rätsels wird der Schnee als Naturerscheinung vorgestellt, die erst in großer Zahl vom Himmel fällt und dann leise und unscheinbar wieder verschwindet.

In der ersten Strophe wird der Schnee durch die Beschreibung seines Erscheinens charakterisiert: „Ich falle vom Himmel in wirrem Gewimmel“ erzeugt das Bild eines dichten Schneetreibens. Die Wörter „schimmre“ und „flimmre“ unterstreichen dabei den glitzernden und leichten Charakter der Schneeflocken, die wie Sand das Land bedecken. Die Metapher „zahllos wie Sand“ betont die schiere Menge der Flocken und verbindet Winter mit einer Art stiller Überfülle.

Die zweite Strophe beschreibt das lautlose Verschwinden des Schnees im Sonnenlicht. Die Verben „schleich ich“, „weich ich“ und „schlüpf ins Dunkel“ verleihen dem Schmelzprozess etwas Heimliches und Sanftes. Das Bild des Schnees, der sich langsam ins Erdreich zurückzieht, verstärkt die Vorstellung von der Vergänglichkeit und vom leisen Wandel der Natur.

Das Gedicht lebt von seiner Bildhaftigkeit und vom Wechsel zwischen der Fülle der ersten Strophe und der leisen Auflösung in der zweiten. Es verbindet Naturbeobachtung mit einem Hauch von Rätselhaftigkeit und bringt die stille Schönheit und das Verschwinden des Winters in wenigen, klangvollen Versen zum Ausdruck.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.