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Osterhäslein

Von

Drunten an der Gartenmauern
hab‘ ich sehn das Häslein lauern.
Eins, zwei, drei –
legt’s ein Ei,
lang wird’s nimmer dauern.

Kinder, laßt uns niederducken!
Seht ihr’s ängstlich um sich gucken?
Ei, da hüpft’s,
hei, da schlüpft’s
durch die Mauerlucken.

Und nun sucht in allen Ecken,
wo die schönen Eier stecken,
rot und blau,
grün und grau
und mit Marmelflecken!

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Osterhäslein von Friedrich Güll

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Osterhäslein“ von Friedrich Güll beschreibt eine fröhliche Ostergeschichte aus der Sicht von Kindern, die heimlich das Osterhäschen bei seiner Arbeit beobachten. Im Mittelpunkt steht die kindliche Erwartung und das Staunen über das geheimnisvolle Treiben des Hasen, der das Osterfest vorbereitet.

Der erste Teil des Gedichts zeigt das Osterhäslein an der Gartenmauer, wo es heimlich und eifrig ein Ei legt. Das Warten der Kinder, ausgedrückt durch „Eins, zwei, drei –“, lässt Spannung entstehen, die durch die Erwartung, dass es „nimmer lange dauern“ wird, noch gesteigert wird. Das Motiv der Heimlichkeit und des Versteckspiels prägt die Szene und passt gut zum traditionellen Bild vom Osterhasen, der unbemerkt die Ostereier versteckt.

In der zweiten Strophe verstärkt sich diese Beobachtungsperspektive der Kinder: Sie ducken sich und beobachten das Häslein, das sich vorsichtig umschaut, bevor es durch die Mauer verschwindet. Die Bewegung des Hasen – „hüpft“ und „schlüpft“ – unterstreicht den lebendigen, fast scheuen Charakter des Tieres. Gleichzeitig spiegelt sich in der Darstellung der kindliche Reiz des Verborgenen und die Freude am Lauschen und Entdecken wider.

Die letzte Strophe ruft die Kinder nun selbst zum Suchen auf. Die farbigen Eier in „rot und blau, grün und grau“ stehen für die bunte Vielfalt und den spielerischen Reiz des Osterbrauchs. Die Beschreibung „mit Marmelflecken“ gibt den Eiern zusätzlich eine besondere Note und verweist auf die Kreativität und Freude, die mit dem Fest verbunden sind. Insgesamt entfaltet das Gedicht eine heitere, frühlingshafte Stimmung und fängt den Zauber des Osterfestes aus der Sicht von Kindern liebevoll ein.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.