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Schlachtgesang

Von

Wie erscholl der Gang des lauten Heers
Von dem Gebirg in das Thal herab,
Da zu dem Angriff bey dem Waldstrom das Kriegslied
Zu der vertilgenden Schlacht und dem Siege den Befehl rief!

Mit herab zu grosser Thaten Ernst!
Zu der unsterblichen Rettung Ruhm!
Die am Gebirg uns bey dem Strom stolz erwarten,
Und im Gefilde der Schlacht mit dem Donner in dem Arm stehn,

O Tyrannenknechte sind sie nur!
Und vor dem Drohn des gesenkten Stahls,
Vor dem Herannahn, und dem Ausspruch der Freyen,
Die sich dem Tode gelassener heiligen, entfliehn sie!

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Gedicht: Schlachtgesang von Friedrich Gottlieb Klopstock

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Schlachtgesang“ von Friedrich Gottlieb Klopstock vermittelt in kraftvollen und feierlichen Versen das Bild eines militärischen Konflikts, in dem Heldentum, Kampfesmut und die Suche nach Ruhm im Mittelpunkt stehen. Klopstock nutzt die Darstellung einer epischen Schlacht, um Themen wie Ehre, Befreiung und den Widerstand gegen Tyrannei zu thematisieren.

Im ersten Abschnitt des Gedichts beschreibt Klopstock den gewaltigen Aufmarsch des Heeres, das aus den Bergen herabzieht. Der „Gang des lauten Heers“ ist ein markantes Bild für die bevorstehende Schlacht, deren dramatisches Geschehen im „Kriegslied“ besungen wird. Dieses Lied ruft zum Angriff und verspricht den Sieg, der durch die Schlacht errungen werden soll. Der Einsatz von Naturbildern wie „Gebirg“ und „Thal“ hebt die monumentale Dimension der Auseinandersetzung hervor, die mehr ist als nur ein Konflikt – sie ist ein Ereignis von historischer Bedeutung.

Der zweite Abschnitt verleiht der Schlacht eine spirituelle und heroische Dimension. Der „Ernst der Taten“ und die „unsterbliche Rettung Ruhm“ deuten darauf hin, dass der Kampf mehr als nur ein politischer oder militärischer Akt ist. Es geht um den Ruhm, der dem Kämpfer zuteilwird, und um die unsterbliche Erinnerung, die mit einer heldenhaften Tat verbunden ist. Die „Stolz“ der Krieger, die „im Gefilde der Schlacht mit dem Donner in dem Arm stehn“, symbolisiert die Entschlossenheit und den Mut der Kämpfer, die sich dem Krieg stellen, um ihre Freiheit und ihren Ruhm zu sichern.

Im dritten Abschnitt des Gedichts wird der Feind, die „Tyrannenknechte“, als minderwertig und verachtenswert dargestellt. Sie werden vor dem „Drohn des gesenkten Stahls“ und dem „Ausspruch der Freyen“ in den Flucht getrieben. Die Tyrannen, die sich gegen die Freiheit und das Wohl der Menschen stellen, sind in diesem Gedicht die wahren Feinde. Doch sie fliehen vor den Freien, die sich „dem Tode gelassener heiligen“ stellen. Diese Haltung deutet auf den hohen moralischen Wert der Freiheitskämpfer hin, die im Angesicht des Todes dennoch unbeirrt ihre Ziele verfolgen.

„Schlachtgesang“ ist ein kraftvolles Gedicht, das den heroischen Charakter des Kampfes und die moralische Überlegenheit der Freiheitskämpfer betont. Klopstock verwendet eine Sprache der Erhebung und feierlichen Ernsthaftigkeit, um den militärischen Konflikt als ein Ereignis von epischer und moralischer Bedeutung darzustellen. Das Gedicht thematisiert den Triumph der Freiheit über die Tyrannei und den Ruhm, der den tapferen Kriegern zuteilwird, die für eine höhere Sache kämpfen.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.