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Herr, Du wollest uns bereiten

Von

Herr, du wollest uns bereiten
Zu Deines Mahles Seligkeiten;
Sei mitten unter uns, O Gott!

Laß uns, Leben zu empfahen,
Mit glaubens-vollem Herzen nahen
Und sprich uns los von Sünd und Tod.

Wir sind, O Jesu, Dein; Dein laß uns
Ewig sein! Amen. Amen. Anbetung Dir!
Einst feiern wir das große Abendmahl mit Dir.

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Gedicht: Herr, Du wollest uns bereiten von Friedrich Gottlieb Klopstock

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Herr, Du wollest uns bereiten“ von Friedrich Gottlieb Klopstock ist eine Gebetsanrufung, in der der Sprecher Gott um göttliche Nähe und die Zuwendung zu den Gläubigen bittet. Zu Beginn wird die Bitte geäußert, dass Gott mitten unter den Gläubigen sein möge, um sie auf das „Mahles Seligkeiten“ vorzubereiten. Dies verweist auf das Heilige Abendmahl und die spirituelle Erhebung, die mit der göttlichen Gemeinschaft verbunden ist. Der Ausdruck „Deines Mahles“ hebt die Bedeutung dieses heiligen Moments hervor, in dem der Mensch durch den Glauben an Gott Anteil an göttlicher Seligkeit erhält.

Im weiteren Verlauf des Gebets wird der Wunsch geäußert, dass die Gläubigen mit einem „glaubensvollen Herzen“ zu Gott kommen mögen. Das Vertrauen und die Hingabe im Glauben sind die Voraussetzungen, um die göttliche Gnade zu empfangen. Es wird darum gebeten, dass Gott die Gläubigen von „Sünd und Tod“ befreit. Dies deutet auf die Vorstellung hin, dass das Leben und die Erlösung im Glauben zu finden sind, und dass nur durch die göttliche Kraft die Sünden vergeben und der Tod überwunden werden können. Der Akt des Gebets und die Anrufung Gottes sind der Weg, um diese spirituelle Reinigung und Erlösung zu erfahren.

In der letzten Strophe spricht der Sprecher die persönliche Zugehörigkeit zu Jesus aus: „Wir sind, O Jesu, Dein; Dein lass uns ewig sein!“ Dies ist eine Bekundung der Hingabe und des Vertrauens, die das gläubige Herz in seinem Verhältnis zu Gott und Jesus findet. Das „Amen“ und die wiederholte „Anbetung Dir“ unterstreichen den feierlichen, ehrfürchtigen Ton des Gebets, das in eine Einladung zum endgültigen „großen Abendmahl“ mündet – einer Vision der endgültigen Erlösung, in der der Gläubige in ewiger Gemeinschaft mit Gott und Jesus feiern wird.

Das Gedicht vermittelt eine tiefe Sehnsucht nach der göttlichen Nähe und der Hoffnung auf die Erlösung und das ewige Leben. Die Struktur und der Rhythmus des Gebets betonen die Demut und das Vertrauen des Gläubigen, der sich Gott anvertraut und auf das Versprechen der ewigen Gemeinschaft mit ihm hofft. Klopstock verwendet in diesem Gebet einfache, aber tiefgründige Worte, um die Beziehung zwischen dem Menschen und Gott als eine Quelle von Trost, Hoffnung und spiritueller Erfüllung zu beschreiben.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.