Unendlich Blau.
Geweihte Nacht.
Und immer fällt der Schnee
In zarten Sternen.
Deckt die weite Erde sacht.
Heilige Nacht…
Durchglüht vom Leidensblut
Des lieben Herrn.
Wir pilgern noch im Dunkel.
Doch wir sehen seinen Stern
Unendlich Blau.
Geweihte Nacht.
Und immer fällt der Schnee
In zarten Sternen.
Deckt die weite Erde sacht.
Heilige Nacht…
Durchglüht vom Leidensblut
Des lieben Herrn.
Wir pilgern noch im Dunkel.
Doch wir sehen seinen Stern
Das Gedicht „Stern von Bethlehem“ von Francisca Stoecklin beschreibt eine mystische und religiöse Szene, die die Atmosphäre der Heiligen Nacht und die Pilgerreise der Gläubigen einfängt. Die erste Strophe stellt die „unendlich blaue“ und „geweihte Nacht“ dar, die eine spirituelle Bedeutung hat. Der fallende Schnee wird als „zarte Sterne“ beschrieben, was eine Verbindung zwischen der irdischen und der himmlischen Welt herstellt. Der Schnee, der die „weite Erde sacht“ bedeckt, kann als Symbol für Reinheit und Frieden verstanden werden, das den stillen Charakter der Heiligen Nacht unterstreicht.
In der zweiten Strophe verweist die Sprecherin auf das „Leidensblut des lieben Herrn“, was auf die christliche Vorstellung von Jesu Opfer hinweist. Diese Verbindung zwischen Geburt und Tod des Erlösers lässt die Heilige Nacht sowohl als Moment der Freude als auch des Leidens erscheinen. Die Nacht, die von diesem „Leidensblut“ durchglüht wird, zeigt die doppelte Bedeutung der Weihnachtsgeschichte – einerseits die Geburt des Heilands und andererseits die Vorahnung seines Opfers.
Die dritte Strophe zeigt die Pilgerreise der Gläubigen, die „noch im Dunkel“ unterwegs sind. Diese Dunkelheit symbolisiert sowohl das physische Dunkel der Nacht als auch das spirituelle Dunkel, das die Menschen in ihrer Suche nach dem „Stern von Bethlehem“ durchdringen müssen. Der „Stern“ selbst steht als Zeichen der Hoffnung und Führung, das den Weg erleuchtet und die Pilger zu ihrem Ziel führt – zur Erkenntnis des göttlichen Wunders.
Das Gedicht endet mit einer leisen, aber kraftvollen Bestätigung des Glaubens, dass trotz des Dunkels und der Schwierigkeiten der Weg zum Stern – und damit zum göttlichen Licht – sichtbar und erreichbar bleibt. Der „Stern von Bethlehem“ ist nicht nur ein leuchtendes Himmelszeichen, sondern auch ein Symbol für die Erlösung und das Versprechen von Hoffnung in einer dunklen Welt.
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