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Mein Herz ist todt

Von

Wenn meiner Lieder düsterrothe Feuer
In wilden Flackertänzen Dich umsprüh’n,
O glaube nicht, dass Du mir lieb und theuer,
Dass diese Flammen aus dem Herzen glüh’n.

Mein Herz ist todt, wenn jemals ich besessen
Ein solches Ding in meiner kalten Brust,
Vielleicht auch, dass ich’s irgendwo vergessen
Bei blassen Frauen nach verschwieg’ner Lust.

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Gedicht: Mein Herz ist todt von Felix Dörmann

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Mein Herz ist todt“ von Felix Dörmann ist ein Ausdruck von emotionaler Entfremdung und innerer Leere. Der Sprecher beschreibt eine Kälte im Herzen, die er durch die lebendige, aber trügerische Außenwirkung seiner Lieder und Feuer symbolisiert. Die „düsterrothen Feuer“ und „wilden Flackertänze“ könnten auf leidenschaftliche, aber gleichzeitig vergebliche Versuche hinweisen, eine Emotion oder Verbindung zu erzeugen. Doch der Sprecher betont, dass diese Flammen nicht aus einem echten Gefühl des Verlangens oder der Liebe stammen. Er stellt klar, dass die Flammen lediglich ein äußeres Schauspiel sind, das die wahre Leere seines Herzens kaschiert.

In der zweiten Strophe offenbart der Sprecher die Ursache seiner inneren Leere: Sein Herz sei „todt“, was eine tiefe Entfremdung von jeglicher echten emotionalen Verbindung widerspiegelt. Der Sprecher deutet an, dass er sich jemals von einer „besessenen“ Liebe oder Leidenschaft hinreißen ließ, dies jedoch nur eine Illusion war, die ihn nicht wirklich erfüllte. Die Kälte in seiner Brust könnte das Gefühl der Ausweglosigkeit oder der Unfähigkeit sein, echte Nähe zu erfahren. Der Verweis auf „blasse Frauen“ und „verschwiegene Lust“ verstärkt den Eindruck einer Flucht in oberflächliche und vergängliche Beziehungen, die keine wirkliche Tiefe erreichen.

Das Gedicht spricht von der Tragik des unerfüllten Verlangens und der Unfähigkeit, echte Liebe zu empfinden. Der Sprecher schafft eine klare Trennung zwischen äußeren Ausdrücken von Leidenschaft und der inneren Leere, die er empfindet. Die „Feuer“ der Leidenschaft sind in Wirklichkeit leer und haben keine Quelle aus dem Inneren des Sprechers. Statt einer echten Verbindung gibt es nur die flimmernde Fassade der Lust und die schmerzliche Erkenntnis, dass sein Herz gestorben ist – unfähig, Liebe zu empfinden oder zu empfangen.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.