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Frieden

Von

Weiß Gott, ich hab‘ Dich lieb, mein zartes Kind,
Und Dein Geplauder – weich wie Frühlingswind –

Es tut so wohl; aufatmet das Gemüt,
Der Wettersturm im Abendrot verglüht. –

Nur fern am Horizont – ein wilder Strahl –
Aufleuchtet manchmal noch die alte Qual.

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Gedicht: Frieden von Felix Dörmann

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Frieden“ von Felix Dörmann thematisiert einen Moment der inneren Ruhe und des Trostes durch die Nähe zu einer geliebten Person. Das lyrische Ich beschreibt, wie das „zarte Kind“ mit seinem sanften Wesen und seinem „Geplauder“ die innere Anspannung löst und eine friedvolle Stimmung erzeugt. Die zarten Bilder, wie „weich wie Frühlingswind“, vermitteln eine Atmosphäre der Leichtigkeit und Geborgenheit.

Der Vergleich mit dem „Wettersturm“, der im „Abendrot verglüht“, steht für die Auflösung innerer Konflikte und die allmähliche Rückkehr zu einem Zustand der Gelassenheit. Das Bild vom verglühenden Sturm und der abendlichen Stimmung unterstreicht den Eindruck einer vorübergehenden, aber kostbaren inneren Beruhigung.

Trotz dieses Moments der Harmonie bleibt jedoch ein Rest der „alten Qual“ bestehen, der sich „fern am Horizont“ in einem „wilden Strahl“ zeigt. Damit macht das lyrische Ich deutlich, dass der Schmerz und die Unruhe der Vergangenheit nicht vollständig verschwunden sind, sondern im Hintergrund weiter existieren. Die Nähe zur Geliebten wirkt zwar lindernd, aber nicht heilend.

Insgesamt vermittelt das Gedicht die Ambivalenz zwischen Augenblicken des Friedens und dem Fortbestehen tieferer Verletzungen. Dörmann verbindet sanfte Naturmetaphorik mit einer subtilen Melancholie und zeigt, wie zarte Liebe zwar Trost spenden, aber seelische Narben nicht völlig zum Verschwinden bringen kann.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.