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An den Winter

Von

Willkommen, lieber Winter,
Willkommen hier zu Land!
Wie reich du bist, mit Perlen
Spielst du, als wär‘ es Sand!

Den Hof, des Gartens Wege
Hast du damit bestreut;
Sie an der Bäume Zweige
Zu Tausenden gereiht.

Dein Odem, lieber Winter,
Ist kälter, doch gesund;
Den Sturm nur halt‘ im Zaume,
Sonst macht er es zu bunt!

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: An den Winter von Elisabeth Kulmann

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „An den Winter“ von Elisabeth Kulmann ist eine freundliche und zugleich respektvolle Begrüßung des Winters. Die erste Strophe beginnt mit einer herzlichen Einladung an den Winter: „Willkommen, lieber Winter, / Willkommen hier zu Land!“ Der Winter wird als eine Erscheinung begrüßt, die nicht nur als unangenehm, sondern auch als etwas Bereicherndes wahrgenommen wird. Das Bild des Winters, der mit „Perlen“ spielt und diese „als wär‘ es Sand“ nutzt, verleiht der Kälte eine ästhetische Dimension. Die „Perlen“ stehen hier symbolisch für den Schnee oder den Frost, der die Landschaft mit einer fast magischen Schönheit überzieht. Es wird ein Bild von reicher, fast spielerischer Natur gezeichnet, die den Winter zu etwas Faszinierendem macht.

In der zweiten Strophe zeigt sich, wie der Winter die Natur „verschönert“ – „Den Hof, des Gartens Wege / Hast du damit bestreut“ und „Sie an der Bäume Zweige / Zu Tausenden gereiht.“ Der Winter wirkt hier wie ein Künstler, der die Welt mit einer Schicht aus Eis und Schnee überzieht. Die Landschaft wird durch den Winter geschmückt, und die Bäume tragen die „Perlen“ des Frosts wie Schmuck. Diese Bilder vermitteln eine gewisse Harmonie zwischen der Kälte des Winters und der Schönheit, die er mit sich bringt. Der Winter wird nicht nur als eine kalte, sondern auch als eine bereichernde Zeit wahrgenommen, die der Natur eine neue, majestätische Erscheinung verleiht.

Die dritte Strophe beschreibt den „Odem“ des Winters als „kälter, doch gesund“. Hier wird der Winter als erfrischend und heilend dargestellt, als eine natürliche Kraft, die auch positive Effekte hat. Die Kälte wird nicht negativ bewertet, sondern als wohltuend und gesund empfunden, was eine naturverbundene, fast philosophische Betrachtung des Winters darstellt. Doch die Warnung, den Sturm „im Zaume“ zu halten, zeigt, dass die Kraft des Winters auch bedrohlich sein kann, wenn sie zu stark wird. Der Winter hat eine wilde Seite, die mit einem starken Sturm durchaus unangenehm und zerstörerisch wirken kann. Die Aufforderung, den Sturm zu zügeln, spiegelt die Balance wider, die zwischen der Schönheit des Winters und den Gefahren seines Übermaßes bestehen muss.

Insgesamt zeigt das Gedicht eine differenzierte Sicht auf den Winter: Als willkommene und ästhetisch wertvolle Jahreszeit, die die Natur in eine faszinierende Schönheit hüllt, aber auch als eine Kraft, die in Maßen genossen werden sollte, um ihre heilsame Wirkung zu bewahren. Kulmann begrüßt den Winter nicht nur mit einer Anerkennung seiner Schönheit, sondern auch mit einem respektvollen Hinweis auf seine wildere Seite.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.