Ich breite meine Seele aus,
wie ein Araber seinen Teppich,
und bete still zu Sonne
um deine Liebe.
Sähest du mich knieen
im weißen Burnus meiner Zärtlichkeit,
du würdest nicht vorüberziehen, weit
am Horizont, mit deiner Karawane. –
Ich breite meine Seele aus,
wie ein Araber seinen Teppich,
und bete still zu Sonne
um deine Liebe.
Sähest du mich knieen
im weißen Burnus meiner Zärtlichkeit,
du würdest nicht vorüberziehen, weit
am Horizont, mit deiner Karawane. –
Das Gedicht „Fata Morgana“ von Elisabeth Fuhrmann-Paulsen thematisiert die Sehnsucht nach Liebe, die jedoch unerreichbar bleibt. Die zentrale Metapher des ausgebreiteten Teppichs, auf dem das lyrische Ich seine Seele darbietet, verweist auf Hingabe und Erwartung. In dieser stillen Bitte an die Sonne – ein mögliches Symbol für die ersehnte Person – schwingt Hoffnung, aber auch Verletzlichkeit mit.
Die zweite Strophe verstärkt die Atmosphäre der unerfüllten Sehnsucht. Der „weiße Burnus meiner Zärtlichkeit“ zeigt das lyrische Ich als in Liebe gehüllt, rein und voller Emotion. Doch die geliebte Person bleibt fern, zieht mit ihrer „Karawane“ weiter, ohne die dargebotene Liebe wahrzunehmen. Hier wird die Vorstellung einer Fata Morgana deutlich: eine Illusion, ein Trugbild, das zum Greifen nah erscheint, aber letztlich unerreichbar bleibt.
Das Gedicht lebt von seinen poetischen Bildern und dem Kontrast zwischen Hingabe und Distanz. Die Wüste als Hintergrund unterstreicht die Einsamkeit des lyrischen Ichs, das vergeblich auf Erwiderung hofft. So bleibt „Fata Morgana“ eine einfühlsame Darstellung unerfüllter Liebe, die wie eine Illusion erscheint – schön, aber flüchtig.
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