Einer weiß um mich
Einer weiß um mich.
Er ist in meinem Herzen gewesen
Und hat die Inschriften
Seiner Wände gelesen
Er deutete mir
Die Hieroglyphen:
Waage und Fisch und Dreieck und Baum.
Er sagte: mein Herz wäre seine Pyramide
Und er schliefe in ihr
Seinen Pharaonentraum.
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Einer weiß um mich“ von Elisabeth Fuhrmann-Paulsen thematisiert eine tiefe, fast mystische Verbindung zwischen dem lyrischen Ich und einer anderen Person. Der erste Vers drückt eine existenzielle Geborgenheit aus: Jemand kennt das Ich nicht nur oberflächlich, sondern in seinem innersten Wesen. Diese Vertrautheit wird durch das Bild des Herzens als Raum mit „Inschriften“ verstärkt – es ist nicht nur ein Gefühlssitz, sondern ein Ort mit Geschichte, Zeichen und Geheimnissen.
Die zweite Strophe hebt die Fähigkeit dieses Einen hervor, die Symbole des Herzens zu entschlüsseln. Die aufgezählten Zeichen – „Waage und Fisch und Dreieck und Baum“ – deuten auf verschiedene Bedeutungsebenen hin: Balance, Spiritualität, Stabilität und Wachstum. Sie könnten für Lebensstationen, Emotionen oder Schicksalssymbole stehen. Die Sprache erinnert an archaische, fast heilige Schriftzeichen, die erst durch den richtigen Deuter Sinn erhalten.
Besonders eindrucksvoll ist das abschließende Bild: Das Herz des lyrischen Ichs wird zur „Pyramide“, in der dieser Eine ruht und „seinen Pharaonentraum“ schläft. Die Pyramide symbolisiert Dauerhaftigkeit und Geheimnis, der Pharaonentraum verweist auf eine tiefe, fast überirdische Verbundenheit. Das Gedicht vermittelt damit das Gefühl einer einzigartigen, fast jenseitigen Seelenverwandtschaft, die über das Diesseits hinaus Bestand hat.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.