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Die kleine indische Prinzessin

Von

Die kleine indische Prinzessin
sitzt tags an Teichen,
oder steht auf Brücken,
und immer möchten ihre Hände schmücken.

Aus einem Körbchen
wirft sie Blumen in die Flut,
bisweilen schlingt sie um Lampions
Blattranken,
am schönsten aber kränzt sie ihren Hut.

Dann in der Nacht, wenn Kerzen glühn und schwanken,
fährt sie den Strom hinab im Zederkahn,
und plötzlich taucht sie, wie ein weißer Schwan,
ins kühle Haus der goldgeschuppten Fische
und spielt mit ihnen um die grünen Blättertische
der Lotosrosen.

Und wenn sie lächelnd auf dem Rücken schwimmt
– der Ganges liebt den schwarzen Kelch der Haare,
aus dem geheimnisvoll das kleine Antlitz glimmt –
dann küßt der goldne Buddha sie
und trägt ihr Herz ins endlos Wunderbare.

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Gedicht: Die kleine indische Prinzessin von Elisabeth Fuhrmann-Paulsen

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Die kleine indische Prinzessin“ von Elisabeth Fuhrmann-Paulsen entwirft ein poetisches Bild einer jungen Prinzessin, die in einer traumhaften, fast mythischen Welt lebt. Ihre Gesten des Schmückens – das Werfen von Blumen in die Flut, das Umwinden von Lampions mit Blattranken – zeigen ihre spielerische, ästhetische Verbindung zur Natur. Besonders der selbstgekränzte Hut unterstreicht ihre kindliche Freude an Schönheit und Vergänglichkeit.

In der zweiten Strophe verwandelt sich die Szenerie in eine nächtliche Traumwelt. Die Prinzessin gleitet in einem Zederkahn über den Fluss, bis sie sich ins Wasser taucht und mit goldenen Fischen zwischen den Lotosblättern spielt. Das Motiv des Wassers verstärkt die Vorstellung einer entrückten, beinahe überirdischen Existenz. Der Fluss wird nicht nur als Ort des Spiels, sondern auch als Übergang in eine andere Sphäre dargestellt.

Das Gedicht endet mit einem magischen Bild: Während sie auf dem Rücken schwimmt, scheinen der Ganges und der goldene Buddha selbst sie zu segnen. Ihr schwarzes Haar, aus dem geheimnisvoll ihr Antlitz schimmert, und das „endlos Wunderbare“, in das ihr Herz getragen wird, verstärken die märchenhafte, fast spirituelle Atmosphäre. Das Gedicht feiert die Schönheit, Leichtigkeit und Mystik der Prinzessin und verbindet Natur, Traum und Spiritualität zu einem harmonischen, schwebenden Bild.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.