Dinir′ mit Teufelsübermuth;
Es steckt ein Prinz in jedem Butt.
Das Menschenfleisch ist endlich da
Und schmeckt so wie Ambrosia.
Ha! Ha! Ha!
Dinir mit Teufelsübermuth
Mehr zu diesem Gedicht
Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Dinir mit Teufelsübermuth“ von Paul Scheerbart ist ein kurzes, skurriles und humorvolles Gedicht, das sich durch seine ungewöhnliche Thematik und pointierte Kürze auszeichnet. Es präsentiert eine Szene von geradezu dämonischer Freude, vielleicht sogar Satire, die mit einer unheimlichen, aber auch amüsanten Leichtigkeit daherkommt. Der Titel selbst, der „Dinir“ mit „Teufelsübermut“ kombiniert, gibt bereits die grobe Richtung vor: Hier geht es um eine Mahlzeit, die von teuflischer Freude und Übermut begleitet wird.
Die ersten beiden Zeilen etablieren die bizarre Szenerie. „Es steckt ein Prinz in jedem Butt“ deutet auf eine geradezu groteske Vorstellung hin: Der „Butt“ (vermutlich eine Art Fisch oder Behälter) enthält scheinbar eine Vielzahl von Prinzen. Diese Übertreibung und das fast schon absurde Bild suggerieren eine Übersättigung oder einen Überfluss, der an eine karnevaleske Ausschweifung erinnert. Es ist ein Bild, das die Realität verzerrt und auf eine makabre Weise übersteigert.
Der zentrale Teil des Gedichts, die Zeilen drei und vier, widmet sich dem „Menschenfleisch“. Die Aussage, dass es endlich da ist und „schmeckt so wie Ambrosia“ (dem Essen der Götter), deutet auf Kannibalismus oder zumindest auf einen Akt von extremer Unmoral und Genussgier hin. Die Gegenüberstellung von Menschenfleisch und Ambrosia erzeugt eine makabre Pointe, da das menschliche Fleisch verherrlicht und mit etwas Göttlichem verglichen wird. Dies verstärkt den teuflischen Charakter des Gedichts und lässt den Leser an einem düsteren Festmahl teilhaben.
Die abschließenden drei „Ha! Ha! Ha!“ dienen als Ausdruck des diabolischen Vergnügens und des triumphalen Gelächters. Sie sind ein Zeichen der Freude und des Übermuts, das die zuvor beschriebene Szene kommentiert und die teuflische Atmosphäre des Gedichts verstärkt. Das Gedicht endet somit mit einem kraftvollen, fast schon bedrohlichen Ausruf, der die düstere Thematik abrundet und den Leser mit einem Gefühl der Unbehagen und Faszination zurücklässt.
Weitere Informationen
Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.
Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.
