Einmal lieb‘ ich, und Einmal leb‘ ich, unsterbliche Götter!
Wenn ihr das Eine mir raubt, nehmt auch das Andre dahin!
Der Beständige
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Der Beständige“ von Sophie Friederike Brentano ist eine kurze, aber intensive Aussage über die Untrennbarkeit von Liebe und Leben. Der Titel deutet bereits auf die Stärke und Beständigkeit des lyrischen Ichs hin, das sich unerschütterlich zu seiner Haltung bekennt. Die wenigen Verse entfalten eine bemerkenswerte emotionale Tiefe und philosophische Tragweite.
Die zentralen Begriffe sind „Liebe“ und „Leben“, welche durch die Anrufung der „unsterblichen Götter“ in den Mittelpunkt gerückt werden. Der Ausruf „Einmal lieb‘ ich, und Einmal leb‘ ich“ verdeutlicht die untrennbare Verbindung zwischen beidem: Liebe ist für das lyrische Ich essentieller Bestandteil des Lebens. Es scheint, als könne Leben ohne Liebe nicht vollständig oder authentisch existieren. Die Wiederholung des „Einmal“ verstärkt diese Vorstellung und betont die Einzigartigkeit und Unwiederholbarkeit dieser Erfahrung.
Die Zeile „Wenn ihr das Eine mir raubt, nehmt auch das Andre dahin!“ ist der entscheidende Ausdruck des Gedichts. Hier manifestiert sich die kompromisslose Haltung des lyrischen Ichs. Es akzeptiert das Leben nur, wenn auch die Liebe ihm gewährt wird. Der Verlust der Liebe wird als so verheerend empfunden, dass er auch den Sinn des Lebens auslöschen würde. Dies zeugt von einer radikalen Hingabe an die Liebe und von der Überzeugung, dass sie den Kern der menschlichen Existenz ausmacht.
Brentano verwendet eine einfache, aber kraftvolle Sprache. Der Imperativ in „nehmt“ und die Anrede an die Götter verleihen der Aussage eine feierliche und dramatische Note. Die Kürze des Gedichts trägt zur Intensität bei, da jedes Wort und jeder Ausdruck von großer Bedeutung ist. Es ist ein Bekenntnis, das von tiefster Überzeugung getragen wird und die Einheit von Liebe und Leben in den Mittelpunkt stellt. Die wenigen Worte reichen aus, um ein starkes Gefühl der Entschlossenheit und des Verlustschmerzes zu vermitteln.
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