Das Kind ruht aus vom Spielen,
Am Fenster rauscht die Nacht,
Die Engel Gottes im Kühlen
Getreulich halten Wacht.
Am Bettlein still sie stehen,
Der Morgen graut noch kaum,
Sie küssen′s, eh sie gehen,
Das Kindlein lacht im Traum.
Das Kind ruht aus vom Spielen,
Am Fenster rauscht die Nacht,
Die Engel Gottes im Kühlen
Getreulich halten Wacht.
Am Bettlein still sie stehen,
Der Morgen graut noch kaum,
Sie küssen′s, eh sie gehen,
Das Kindlein lacht im Traum.

Das Gedicht „Das Kind ruht aus vom Spielen“ von Joseph von Eichendorff ist eine zarte und idyllische Darstellung des kindlichen Schlafs und des Schutzes durch göttliche Mächte. Es entwirft ein Bild von Geborgenheit und Unschuld, indem es die Ruhe des Kindes nach dem Spiel mit dem sanften Rauschen der Nacht und der wachsamen Anwesenheit von Engeln kontrastiert. Die Atmosphäre ist von Friedlichkeit und Vertrauen geprägt, was durch die einfachen, klaren Bilder und die sanfte Reimstruktur verstärkt wird.
Die im Gedicht erwähnten Engel spielen eine zentrale Rolle. Sie sind nicht nur Wächter, sondern auch liebevolle Beschützer, die das Kind in seiner Nachtruhe begleiten. Ihre Präsenz wird durch die Worte „Getreulich halten Wacht“ und „Am Bettlein still sie stehen“ betont, was ihre unerschütterliche Fürsorge zum Ausdruck bringt. Der Kuss der Engel vor dem Morgengrauen symbolisiert Segen und Bestärkung, wodurch das Kind mit Freude und Glück in den neuen Tag erwachen kann. Dieser Akt der Zärtlichkeit verstärkt das Gefühl von Schutz und Geborgenheit, das das Gedicht ausstrahlt.
Die Verwendung des Wortes „Kindlein“ unterstreicht die Unschuld und Hilflosigkeit des Kindes, das der Obhut und dem Schutz von etwas Größerem bedarf. Die Szene am Fenster, wo die Nacht rauscht, während die Engel Wache halten, schafft einen Kontrast zwischen der äußeren Welt und der inneren Geborgenheit des Kindes. Dieser Kontrast unterstreicht die Sicherheit, die das Kind durch die Anwesenheit der Engel erfährt. Das Lachen im Traum deutet auf Glück und Unbeschwertheit hin, was die gesamte Szene mit einer positiven, beruhigenden Stimmung erfüllt.
Eichendorffs Gedicht greift Themen wie kindliche Unschuld, himmlischen Schutz und die Bedeutung von Geborgenheit auf. Es erinnert an die Sehnsucht nach einer unbeschwerten Welt, in der das Gute triumphiert und das Kind frei von Sorgen sein kann. Durch die einfache Sprache und die klaren Bilder gelingt es dem Dichter, eine universelle Sehnsucht nach Sicherheit und Ruhe anzusprechen, die über die spezifische Situation des Kindes hinausgeht. Das Gedicht ist somit eine Feier der Kindheit und ein Plädoyer für die Kraft des Glaubens und der Hoffnung.
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