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Das grüne Wunder

Von

Mein Birkenhain stand weiß und kahl,
Die dünnen Stämmchen fror,
Da kam April und zauberte
Das Leben grün hervor.

Mit einem Schleier angethan
Steht nun mein Birkenhain;
Das grüne Wunder ist geschehn,
Nun laßt uns gläubig sein.

Nun laßt uns glauben wiederum,
Daß Leben Schönheit heißt:
Mein Birkicht ist ein Zauberwald,
In dem das Wunder kreißt.

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Gedicht: Das grüne Wunder von Otto Julius Bierbaum

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Das grüne Wunder“ von Otto Julius Bierbaum beschreibt die Verwandlung eines Birkenhains vom kargen Winterzustand in das lebendige Grün des Frühlings. Die ersten beiden Strophen zeichnen ein klares Bild des Wandels, beginnend mit dem „weißen und kahlen“ Hain und der „frostigen“ Kälte, die den Frühling und das „grüne Wunder“ des Lebens hervorbringt. Der Dichter nutzt einfache, klare Sprache, um die Beobachtung der Natur auszudrücken, die Metapher des „Schleiers“ verstärkt dabei die bildhafte Darstellung der Verwandlung.

Die zweite Strophe leitet über zum Kern der Botschaft: Die Verwandlung des Birkenhains wird als „grünes Wunder“ bezeichnet, ein Begriff, der die Ehrfurcht und das Staunen des Sprechers vor dem Erwachen der Natur verdeutlicht. Die Zeile „Nun laßt uns gläubig sein“ ist zentral, sie fordert den Leser auf, sich diesem Wunder hinzugeben und an die Kraft des Lebens zu glauben, selbst nach der Dunkelheit des Winters. Die Anrufung ist direkter und drängt den Leser in die persönliche Erfahrung ein.

Die dritte Strophe vertieft diese Botschaft weiter. Sie wiederholt den Aufruf zum Glauben, diesmal verbunden mit der Aussage, dass „Leben Schönheit heißt“. Diese Zeile ist essentiell, denn sie setzt die Schönheit des Frühlings, des „grünen Wunders“, mit dem Leben selbst gleich. Der Birkenhain wird in ein „Zauberwald“ verwandelt, was die magische Qualität des natürlichen Prozesses unterstreicht. Das „Wunder“ des Lebens, das sich in der Natur manifestiert, „kreißt“ in diesem Zauberwald, also in einem Zustand der ständigen Erneuerung und des Potentials.

Insgesamt ist das Gedicht eine Hommage an die Schönheit und die Kraft des Lebens, dargestellt durch die Metapher des Frühlings. Es ist eine Aufforderung, an die Fähigkeit des Lebens zur Erneuerung zu glauben, selbst angesichts der Kälte und Leere des Winters. Die einfache Sprache und die klaren Bilder machen das Gedicht leicht zugänglich und die Botschaft universell verständlich. Die Natur wird hier zum Sinnbild für Hoffnung, Erneuerung und Schönheit.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.