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Das Vöglein Butschli Butschli Bu

Von

Das Vöglein Butschli Butschli Bu
Lief einst dem Jesuskindlein zu
Und setzt sich unterwegs zur Ruh
In einem Klostergarten:
Und hörte dem Gespräche zu
Bis auf das letzte Wörtchen
Das Vöglein Butschli Butschli Bu
Das ist kein andrer Mensch als du

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Das Vöglein Butschli Butschli Bu von Clemens Brentano

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Das Vöglein Butschli Butschli Bu“ von Clemens Brentano ist ein kurzes, märchenhaftes Werk mit religiösem und symbolischem Gehalt. Es erzählt in kindlicher Sprache die Geschichte eines kleinen Vogels, der sich dem Jesuskind nähert und dabei in einem Klostergarten verweilt. Die einfache, fast naive Erzählweise birgt eine tieferliegende spirituelle Bedeutung.

Das Vöglein steht symbolisch für das menschliche Individuum – klein, unschuldig und suchend. Die lautmalerische Namensgebung „Butschli Butschli Bu“ verstärkt den Eindruck von Unschuld und Kindlichkeit. Der Vogel nähert sich dem göttlichen Kind, dem Zentrum christlicher Hoffnung und Liebe, und wird so zum Bild für die spirituelle Suche des Menschen nach Nähe zu Gott.

Besonders bedeutungsvoll ist die Szene im Klostergarten. Der Garten wird zur Stätte der Einkehr, des Zuhörens und der inneren Sammlung. Dass das Vöglein dem Gespräch „bis auf das letzte Wörtchen“ lauscht, betont die Sehnsucht nach tiefer Erkenntnis und geistiger Verbundenheit. Das stille Zuhören wird hier zur Form der spirituellen Teilnahme.

Im letzten Vers vollzieht sich eine überraschende Wendung: Das lyrische Ich wendet sich direkt an den Leser und identifiziert diesen mit dem Vöglein. Dadurch wird das Gedicht zu einer Allegorie menschlicher Gottesnähe – jeder Mensch ist eingeladen, wie das Vöglein dem Göttlichen zuzuhören und sich innerlich auf diese Begegnung einzulassen. Brentano verbindet damit auf schlichte Weise volkstümliche Dichtung mit religiöser Tiefe.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.