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Christian Wagner

Von

(Zum 75. Geburtstag des Dichters)

Die Erde gab ihm ihre reinen Früchte
Aus freier Hand. Auf offner Flur
Gedieh er wetterhart und bot die Stirne
Den Stürmen und dem Frieden der Natur.

Bei Pflug und Sense blichen seine Haare,
Und unter ein bescheidnes Hüttendach
Trat er am Abend,
Wo er das Brot auf blankem Tische brach.

Wie ein Ermit im Walde, seine Krumen
Mit Tieren teilend, die ihn stets umgeben,
Und mit Verstorbenen im Bunde,
Verkündet er das seelenhafte Weben,
Das lichtvoll, über einem dunklen Grunde,
Verkettet Menschenlose, Tiere, Blumen.

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Gedicht: Christian Wagner von Hedwig Lachmann

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Christian Wagner“ von Hedwig Lachmann ist eine Hommage an den gleichnamigen Dichter zum 75. Geburtstag und zeichnet ein Bild von dessen Leben und Werk, das eng mit der Natur und dem einfachen, erdverbundenen Leben verbunden ist. Das Gedicht würdigt Wagner als einen Menschen, der in Harmonie mit der Natur gelebt und seine Inspiration aus deren Elementen bezog. Es wird ein Portrait des Dichters als wetterharten, ehrlichen und bescheidenen Menschen gezeichnet.

Die ersten beiden Strophen beschreiben Wagners Leben als ein Leben in enger Verbindung mit der Natur und der Arbeit auf dem Land. Er wird als jemand dargestellt, der die Früchte der Erde aus „freier Hand“ empfing und den Witterungen trotzte. Die Bilder von „Pflug und Sense“ unterstreichen die körperliche Arbeit und die Verbundenheit zur Landwirtschaft. Das „bescheidene Hüttendach“ symbolisiert Einfachheit und Bescheidenheit. Die Beschreibung seines Lebens als ein Leben in Demut und Einklang mit der Natur, unterstreicht seine Bodenständigkeit und die Quelle seiner Inspiration.

Die letzten beiden Strophen vertiefen dieses Bild, indem sie Wagner mit einem Eremiten vergleichen, der in Einklang mit der Natur lebt. Er teilt seine „Krumen“ mit Tieren, was die Harmonie mit der Tierwelt hervorhebt. Dieser Vergleich erweckt den Eindruck eines zurückgezogenen, kontemplativen Lebens. Darüber hinaus wird er in Verbindung mit „Verstorbenen“ und dem „seelenhaften Weben“ gebracht, was auf eine tiefere, spirituelle Dimension seines Schaffens hindeutet.

Das Gedicht hebt die Einheit aller Dinge hervor – „Menschenlose, Tiere, Blumen“ – die durch das „seelenhafte Weben“ miteinander verbunden sind. Diese Zeilen suggerieren, dass Wagners Poesie die tiefe Verbundenheit allen Lebens erfasst und vermittelt. Die Sprache ist eher schlicht und bildhaft, was zum Ausdruck des Inhalts passt. Insgesamt zeichnet Lachmann ein liebevolles Bild eines Dichters, der die Natur in all ihren Facetten in seinem Leben und Werk widergespiegelt hat.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.