Logo der Website, Schriftzug "Poesie Oase" mit Palmen umrandet.
, , , , , ,

Glück der Liebe

Von

Einem Schmetterlinge gleicht die Liebe;
Wie er flatternd über Blumen schwebt,
So entflieht sie oft auf leichten Schwingen,
Und nur selten kehrt sie uns zurück.

Um gewaltsam ihre Flucht zu hemmen,
Strebt das kranke Herz mit leisem Weh;
Möcht‘ ihr gern die raschen Flügel binden,
Gern sie bannen in der Treue Kreis.

Aber wie des Schmetterlinges Farben
Selbst in zarten Händen untergehn,
So vernichten Fesseln auch die Reize,
Die der Liebe freie Regung schmücken.

Darum öffne ihrem kurzen Glücke
Willig und genießend Geist und Herz;
Aber will es wankelmüthig weichen
Trauere dann – doch halt es nicht zurück!

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Glück der Liebe von Charlotte von Ahlefeld

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Glück der Liebe“ von Charlotte von Ahlefeld vergleicht die Liebe mit einem Schmetterling, der zart und flüchtig durch die Welt schwebt. Die Liebe wird als ein zartes und unbeständiges Gefühl dargestellt, das wie der Schmetterling häufig entflieht und nur selten wiederkehrt. Die Vorstellung, dass die Liebe nicht dauerhaft ist, wird durch die Metapher des Schmetterlings verstärkt, der „über Blumen schwebt“ und „oft auf leichten Schwingen“ davonfliegt, was die Vergänglichkeit und die Unvorhersehbarkeit der Liebe symbolisiert.

Das Gedicht drückt die Verzweiflung eines „kranken Herzens“ aus, das versucht, die Liebe mit „gewaltsamen“ Mitteln festzuhalten. Doch dieses Streben wird als vergeblich dargestellt, denn die Liebe ist nicht etwas, das durch „Fesseln“ oder „Zwang“ kontrolliert werden kann. Im Gegenteil, wie der Schmetterling in „zarten Händen“ verwelkt, so verlieren auch die „Reize“ der Liebe ihre Wirkung, wenn man versucht, sie zu binden oder zu fixieren. Dies zeigt die Zerbrechlichkeit der Liebe und die Unmöglichkeit, sie zu kontrollieren, was die Tragik der Liebe verdeutlicht.

Der Gedichtschreiberin geht es darum, die Liebe in ihrer natürlichen Form zu akzeptieren, mit all ihrer Unbeständigkeit und Vergänglichkeit. Sie fordert dazu auf, das „kurze Glück“ der Liebe „willig und genießend“ zu empfangen, ohne sich an ein dauerhaftes Festhalten zu klammern. Die Aufforderung, das Glück in seiner kurzen Dauer zu genießen, verweist auf die Idee, dass wahre Erfüllung in der freien, ungebundenen Liebe liegt, die sich nicht in Besitz oder Dauer manifestiert.

Am Ende stellt das Gedicht die Weisheit dar, dass man die Liebe loslassen sollte, wenn sie sich verändert oder „wankelmütig weicht“. Das Festhalten an der Liebe in Zeiten der Unsicherheit wird als schädlich dargestellt, da es das natürliche Fließen der Emotionen behindert. Die poetische Schlussfolgerung lehrt uns, die Liebe zu leben und zu schätzen, ohne sie gewaltsam festhalten zu wollen, und im Falle des Verlusts nicht zu verzweifeln, sondern loszulassen und weiterzuleben.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.