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Bläuliche Flammen

Von

In dieser Nacht sah ich ein Kind,
Das lachte mich an.
Es hat das Lachen in dieser Nacht
Mir wohlgethan.
Über die Haide wogten
Große bläuliche Flammen.
Die haben den Himmel ganz hell gemacht,
Dazu hat das Kind noch viel mehr gelacht.
Wir lachten beide zusammen
Über die bläulichen Flammen.

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Gedicht: Bläuliche Flammen von Paul Scheerbart

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Bläuliche Flammen“ von Paul Scheerbart ist eine kurze, impressionistische Momentaufnahme, die eine Szene von Freude und Harmonie mit einem fast surrealen Element verbindet. Das Gedicht beginnt mit der Begegnung des lyrischen Ichs mit einem Kind, dessen Lachen eine positive Wirkung entfaltet. Die Einfachheit der Sprache und die Wiederholung von „lachte“ und „Lachen“ unterstreichen die Unbeschwertheit und die unmittelbare Wirkung der kindlichen Freude auf den Erzähler.

Die zentrale Bildlichkeit des Gedichts sind die „bläulichen Flammen“, die über die Heide wogen. Diese Flammen, die den Himmel erhellen, scheinen ein außergewöhnliches Ereignis darzustellen, das die Realität des Gedichts durchbricht. Die Farbe „bläulich“ verleiht den Flammen eine kühle, fast unwirkliche Note, was darauf hindeutet, dass es sich um etwas Übernatürliches oder Träumerisches handelt. Die Flammen werden als visuelles Element verwendet, das das gemeinsame Lachen von Kind und Erzähler auslöst und verstärkt.

Die Beziehung zwischen dem Kind und dem lyrischen Ich ist von einer ungetrübten Harmonie geprägt. Das gemeinsame Lachen über die Flammen deutet auf eine geteilte Faszination und ein Verständnis für das Unkonventionelle hin. Die Flammen selbst können als Metapher für etwas Außergewöhnliches, vielleicht auch für die Schönheit und das Geheimnisvolle im Leben gedeutet werden. Das Kind, das in diesem Kontext auftritt, symbolisiert die Unschuld und die Fähigkeit, sich der Freude am Mysteriösen hinzugeben.

Insgesamt erzeugt das Gedicht eine Stimmung der Geborgenheit und des Wunders. Es feiert die Einfachheit der Freude und die Verbindung zwischen Menschen und der Natur. Die „bläulichen Flammen“ dienen als Katalysator für diese Erfahrung, indem sie einen Moment der Überraschung und des Staunens schaffen, der von den beiden Lachern geteilt wird. Scheerbart kreiert hier eine poetische Vision, die das Alltägliche mit dem Außergewöhnlichen verbindet und so die Schönheit in der Unbekümmertheit der kindlichen Freude hervorhebt.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.