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An ***

Von

Wie süß du meiner Seele bist,
Ich weiß es nicht zu sagen!
Was still in meinem Innern sprießt,
Will nicht ans Licht sich wagen.
Vom Lenze, der in meiner Brust
Geweckt ein neues Leben,
Vermag ich, wollend und bewusst,
Den Schleier nicht zu heben.

Es sei! Wozu versucht ich auch
Ihn absichtsvoll zu lüften?
Du merkst den warmen Frühlingshauch
An seinen linden Düften.
In meinen feuchten Augen siehst
Du Licht des Morgens tagen –
Wie süß du meiner Seele bist
Brauch‘ ich dir nicht zu sagen!

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Gedicht: An *** von Betty Paoli

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „An “ von Betty Paoli drückt eine tiefe, innige Zuneigung aus, die sich jedoch nicht in klaren Worten fassen lässt. Die Sprecherin beschreibt die Wirkung des Geliebten auf ihre Seele und das Gefühl, das sie ihm gegenüber empfindet. In der ersten Strophe wird das unverstehbare, innere Wachstum ihrer Gefühle thematisiert. Sie erkennt, dass ihre Emotionen eine tiefe, unerklärliche Wirkung auf sie haben, aber dass diese nicht in Worte zu fassen sind. Es ist ein Moment der Intimität, der im Inneren der Sprecherin wächst, jedoch von außen nicht sichtbar wird – wie eine Blume, die sich nicht öffnen möchte, obwohl sie im Frühling zu sprießen beginnt.

In der zweiten Strophe lässt sich die Sprecherin von der Natur inspirieren, um ihre Gefühle zu verdeutlichen. Der „Lenze“, der in ihrer Brust erwacht, symbolisiert den Frühling – eine Zeit des Neubeginns und des Erwachens der Natur. Dieser Frühling in ihrem Innern weckt ein neues Leben, das jedoch noch im Verborgenen bleibt. Der „Schleier“, der ihre Gefühle verhüllt, wird nicht gelüftet, obwohl sie es bewusst versucht, da es etwas zutiefst Intimes und Zerbrechliches ist, das sie nicht vollständig preisgeben möchte.

Doch die zweite Strophe zeigt auch, dass der Frühling, symbolisiert durch den „warmen Hauch“ und die „linden Düfte“, dennoch in der Luft liegt – die Veränderung ist spürbar, auch wenn sie nicht vollständig ausgesprochen wird. Der „Licht des Morgens“, der in ihren feuchten Augen erscheint, verweist auf eine neue Klarheit und das Erwachen der Liebe, die in ihren Augen sichtbar wird. Die Sprecherin muss ihre Gefühle nicht mehr in Worte fassen, denn der Geliebte kann die Veränderung in ihr wahrnehmen.

Insgesamt thematisiert das Gedicht die Schwierigkeit, intensive Gefühle in Worte zu fassen, während es gleichzeitig die Zartheit und die Schönheit dieser unausgesprochenen Liebe feiert. Es geht um die subtile Wahrnehmung und das stille Verständnis zwischen den beiden, das weit über die Worte hinausgeht. Die Liebe wird hier nicht nur als Gefühl beschrieben, sondern als ein sanftes, wachsendes Erlebnis, das in der Luft schwingt und nur durch das innere Licht der Sprecherin erkennbar wird.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.