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Signal

Von

Die Trommel stapft
Das Horn wächst auf
Und
Sterben stemmt
Das Haupt durch flattre Sterben
Sträubt
Gehen Gehen
Sträuben
Geht
Und geht und geht
Und geht und geht
Und geht und geht und geht und geht
Geht
Stapft
Geht.

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Gedicht: Signal von August Stramm

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Signal“ von August Stramm zeichnet ein eindrucksvolles Bild des Krieges und des unaufhörlichen Vorwärtsdrängens. Die ersten Verse „Die Trommel stapft / Das Horn wächst auf“ erzeugen eine rhythmische, fast marschierende Bewegung, die auf den unaufhaltsamen Marsch zum Krieg hinweist. Die Trommel und das Horn sind klassische Symbole des Krieges, die sowohl den Beginn als auch die Dringlichkeit eines bevorstehenden Kampfes signalisieren. Die Formulierung „wächst auf“ lässt zudem die zunehmende Intensität und Unausweichlichkeit des Geschehens erahnen.

„Und / Sterben stemmt / Das Haupt durch flattre Sterben“ bringt die Gewalt und das Unvermeidliche des Krieges zum Ausdruck. Das Wort „Sterben“ wird wiederholt, was dessen allgegenwärtige Präsenz und die Brutalität des Krieges betont. „Stemmt das Haupt“ deutet auf eine verzweifelte, aber gleichzeitig kraftvolle Bewegung hin – ein Widerstand, der jedoch durch die Unausweichlichkeit des Todes letztlich hinfällig wird. Der Begriff „flattre“ im Zusammenhang mit „Sterben“ lässt eine unkontrollierbare, fast flimmernde, chaotische Bewegung vermuten, die den Zustand des Krieges widerspiegelt.

Die wiederholte Verwendung von „Gehen“ und „geht“ in Verbindung mit „Stapfen“ und „Sträuben“ verstärkt das Bild einer fortwährenden, unaufhaltsamen Bewegung. Es scheint, als ob das lyrische Ich und die Figuren im Gedicht keine Wahl haben, als weiterzugehen – der Krieg zwingt sie dazu. Die wiederholte Bewegung des „Gehen“ ohne Ziel oder Ende vermittelt die Idee einer endlosen, mechanischen Fortsetzung, die keinen Halt kennt. „Gehen und geht“ wird zur Metapher für das Leben im Krieg, das in ständiger Bewegung ist, ohne Möglichkeit zur Ruhe oder zum Innehalten.

Die Struktur des Gedichts, mit seinen kurzen, knappen Versen und der zunehmenden Wiederholung, erzeugt eine drückende, fast hypnotische Wirkung. Das rhythmische, sich wiederholende „Geht und geht“ führt zu einer fast tranceartigen, immerwährenden Bewegung, die den Krieg als eine unaufhörliche, zerstörerische Kraft darstellt. Stramm fängt in dieser Form die Absurdität und das Trauma des Krieges ein, indem er die Menschen als Marionetten eines größeren, unaufhaltsamen Prozesses zeigt.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.