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Im Feuer

Von

Tode schlurren
Sterben rattert
Einsam
Mauert
Welttiefhohe
Einsamkeiten.

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Gedicht: Im Feuer von August Stramm

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Im Feuer“ von August Stramm fängt eine düstere und existenzielle Atmosphäre ein, die von der Konfrontation mit dem Tod und der Einsamkeit geprägt ist. Die ersten Worte „Tode schlurren“ und „Sterben rattert“ vermitteln eine beunruhigende und fast mechanische Vorstellung von Tod und Vernichtung. „Schlurren“ und „rattert“ lassen die Vorstellung von etwas Unaufhaltsamem und Unvermeidlichem entstehen, als ob der Tod und das Sterben nur ein weiteres mechanisches Geräusch in einer endlosen Kette von Ereignissen sind. Diese Laute, die das Sterben begleiten, verleihen dem Gedicht eine beinahe automatisierte, kalte Perspektive auf den Tod.

Das Wort „Einsam“ tritt wiederholt in den folgenden Versen auf und verstärkt das Thema der Verlassenheit und Isolation. Es scheint, als ob der Sprecher mit einem tiefen, unausweichlichen Gefühl der Einsamkeit konfrontiert ist, das im Angesicht des Todes noch verstärkt wird. Die „Mauert“ und „Welttiefhohe“ Einsamkeit verstärken diese Darstellung. „Mauern“ deuten auf Barrieren oder unüberwindbare Hindernisse hin, die den Sprecher von der Welt oder anderen Menschen trennen. Die Einsamkeit erscheint hier nicht nur als Gefühl, sondern als etwas Physisches und Unüberwindbares, das den Sprecher in einem Zustand der Verlassenheit einschließt.

„Welttiefhohe“ Einsamkeit ist ein kraftvolles Bild, das die Unermesslichkeit und die Allgegenwart der Einsamkeit ausdrückt. Es ist eine Einsamkeit, die sowohl die tiefsten Tiefen als auch die höchsten Höhen der Welt durchdringt – sie ist allumfassend und nicht zu entkommen. Diese Darstellung verstärkt das Gefühl der Gefangenschaft in einer Welt des Leidens und der Trennung. In diesem kurzen Gedicht drückt Stramm auf eindrucksvolle Weise die existenzielle Isolation des Menschen aus, die sowohl im Angesicht des Todes als auch in den tiefsten, unergründlichsten Winkeln der Welt zu spüren ist.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.