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Die Roggenmuhme

Von

Lass stehn die Blume!
Geh nicht ins Korn!
Die Roggenmuhme
Zieht um da vorn!
Bald duckt sie nieder,
Bald guckt sie wieder:
Sie wird die Kinder fangen,
Die nach den Blumen langen!

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Gedicht: Die Roggenmuhme von August Kopisch

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Die Roggenmuhme“ von August Kopisch verwendet die Figur der „Roggenmuhme“, um auf eine kindliche Warnung und die Gefährlichkeit des Unbekannten oder der Gefahr hinzuweisen. In der ersten Zeile fordert die Sprecherin dazu auf, die „Blume“ stehen zu lassen und nicht ins Korn zu gehen. Das Kornfeld wird hier als ein Ort der Gefahr dargestellt, da die „Roggenmuhme“ dort umherzieht. Der Name „Roggenmuhme“ könnte als eine folkloristische Figur gedeutet werden, die in der Natur verwurzelt ist und im Kornfeld auftaucht, um Kinder zu fangen.

Die zweite Strophe beschreibt, wie die Roggenmuhme „bald duckt sie nieder, bald guckt sie wieder“, was ihre heimliche und gefährliche Präsenz betont. Sie ist unberechenbar, immer zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit schwankend, was das Bild einer bedrohlichen, aber schwer fassbaren Gefahr verstärkt. Die Roggenmuhme wird als eine Figur dargestellt, die mit den Bewegungen der Natur in Einklang ist und sich unauffällig durch das Korn bewegt.

In der letzten Zeile wird die Gefahr konkretisiert: Sie „wird die Kinder fangen, die nach den Blumen langen“. Diese Zeile lässt darauf schließen, dass die Kinder durch ihre Neugier und den Wunsch, Blumen zu pflücken, in die Nähe der Gefahr geraten. Die Roggenmuhme, die in diesem Fall eine schützende, aber auch bedrohliche Figur darstellt, wird als eine Macht des Feldes beschrieben, die sich die Kinder schnappen wird, wenn sie sich zu sehr von ihrer Neugier leiten lassen.

Insgesamt symbolisiert die Roggenmuhme in diesem Gedicht eine Mischung aus Warnung und Gefahr, die den kindlichen Drang nach Entdeckung und das Spiel mit den Grenzen des Bekannten adressiert. Kopisch nutzt eine einfache, beinahe märchenhafte Erzählweise, um die Bedrohung durch das Unbekannte auf eine Weise zu schildern, die sowohl kindlich als auch ernst wirkt.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.