Wer Geld besitzt, dem drohen Diebe,
Er schlummert nie in Sicherheit,
Viel sichrer schläft die Zärtlichkeit
Bei Aktien der Liebe.

Mein Herz und ich
- Gemeinfrei
- Himmel & Wolken
Wer Geld besitzt, dem drohen Diebe,
Er schlummert nie in Sicherheit,
Viel sichrer schläft die Zärtlichkeit
Bei Aktien der Liebe.
Das Gedicht „Über den Aktien-Handel“ von Anna Louisa Karsch thematisiert auf humorvolle Weise die Unsicherheit, die mit Besitz und Reichtum verbunden ist, und stellt diesen gegen die vermeintlich sichere und unerschütterliche „Aktie der Liebe“. Zu Beginn wird das Bild eines reichen Menschen gezeichnet, der ständig von der Angst vor Dieben verfolgt wird. Der Besitz von Geld bedeutet für ihn nicht Sicherheit, sondern Gefahr, da er jederzeit beraubt werden könnte. Diese Darstellung weist auf die Zerbrechlichkeit des materiellen Wohlstands hin, der keine wahre Geborgenheit verschaffen kann.
Im Gegensatz dazu wird die „Aktie der Liebe“ als eine stabile und wertvolle Investition dargestellt. Die Zärtlichkeit, die in der Liebe zu finden ist, wird als etwas dargestellt, das „viel sicherer“ ist als das Geld. Während der Besitz von Reichtum den Menschen in ständiger Angst leben lässt, kann die Liebe – und die damit verbundene Zärtlichkeit – dem Menschen einen friedlichen und sicheren Schlaf gewähren. Die „Aktie der Liebe“ wird metaphorisch als eine wertvolle, unvergängliche Quelle des Glücks und der Sicherheit gezeichnet, die im Gegensatz zum flüchtigen und oft gefährlichen Geld steht.
Das Gedicht nutzt den Begriff des „Aktien-Handels“ auf eine ironische Weise, indem es die Welt des finanziellen Handels und die Welt der Liebe miteinander verknüpft. Während der Handel mit Geld und Aktien oft mit Unsicherheit und Risiko verbunden ist, wird die Liebe als die wertvollere und stabilere „Aktie“ dargestellt. Diese Umkehrung von Werten stellt eine klare Aussage über die Bedeutung von zwischenmenschlichen Beziehungen im Vergleich zu materiellem Reichtum dar und lädt dazu ein, über die wahre Quelle des Glücks und der Sicherheit nachzudenken.
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