Autor: Yvan Goll

Karikatur von Yvan Goll

Yvan Goll, geboren als Isaac Lang am 29. März 1891 in Saint-Dié in den Vogesen, war ein deutsch-französischer Dichter, der am 27. Februar 1950 in der Nähe von Paris starb. Er war sowohl dem deutschen Expressionismus als auch dem französischen Surrealismus verbunden. Goll war mit der Schriftstellerin und Journalistin Claire Goll verheiratet. Einige seiner Werke veröffentlichte er unter dem Pseudonym Iwan Lassang.

Goll kam in Lothringen zur Welt, einer Region, die zwischen Deutschland und Frankreich umstritten war. Nach dem Tod seines Vaters zog er mit seiner Mutter nach Metz. Er studierte Jura in Straßburg und promovierte 1912 in Philosophie. Als Pazifist floh er vor dem Wehrdienst in die Schweiz, wo er sich in pazifistischen Kreisen engagierte und Kontakte zu Dadaisten knüpfte.

Nach dem Ersten Weltkrieg zog Goll nach Paris und wurde zu einem Verfechter des Surrealismus. Er lebte zwischen verschiedenen Ländern und Identitäten und bezeichnete sich selbst als „durch Schicksal Jude, durch Zufall in Frankreich geboren, durch ein Stempelpapier als Deutscher bezeichnet“. Während des Zweiten Weltkriegs emigrierte er nach New York, bevor er 1947 nach Paris zurückkehrte.

Golls Werk umfasst Lyrik, Dramen und Romane. Er schrieb sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch, was seine Werke zu deutsch-französischen Klassikern des 20. Jahrhunderts macht. Zu seinen bekannten Werken gehören der Gedichtzyklus „Johann Ohneland“ (Jean sans terre) und das satirische Drama „Methusalem oder Der ewige Bürger“.

Trotz seiner Bedeutung für Expressionismus und Surrealismus ist Yvan Goll in Deutschland weniger bekannt geblieben. Sein Werk thematisiert oft die Entwurzelung des modernen Menschen und die Suche nach Identität.


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