Autor: Wilhelm Waiblinger
Ab 1822 studierte Waiblinger Theologie am Tübinger Stift. Dort freundete er sich mit Eduard Mörike an und begegnete Friedrich Hölderlin, der bereits als geisteskrank galt. Waiblinger kümmerte sich um Hölderlin und ließ sich von ihm inspirieren. Seine Begegnungen mit Hölderlin verarbeitete er in seinem Roman „Phaeton“ (1823) und später in dem Essay „Friedrich Hölderlin’s Leben, Dichtung und Wahnsinn“, das als Beginn der Hölderlin-Forschung gilt.
Waiblingers Leben war von einigen Skandalen geprägt. Eine Beziehung zu Julie Michaelis, die älter war als er, führte zu einem öffentlichen Skandal und einem Prozess. Daraufhin gab Waiblinger seinen theologischen Schein auf und lebte ausschweifend, was sich auch in seinen Werken widerspiegelte. Seine Werke umfassen Gedichte, Satiren, Reportagen und Reisebeschreibungen.
Nachdem er 1826 vom Stift verwiesen worden war, ging Waiblinger nach Italien. In Rom führte er ein ausschweifendes Leben, das jedoch von Armut begleitet war. Er schrieb, liebte, machte Schulden und reiste durch Italien, sammelte neapolitanische Volkslieder und bestieg den Ätna.
Wilhelm Waiblinger starb am 17. Januar 1830 in Rom an den Folgen von Malaria und einer Lungenentzündung. Er wurde auf dem protestantischen Friedhof an der Cestius-Pyramide begraben. Sein Nachlass befindet sich im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Zu seinen Werken gehören „Lieder der Griechen“, „Drei Tage in der Unterwelt“ und „Friedrich Hölderlins Leben, Dichtung und Wahnsinn“.