Autor: Wilhelm Hey
Sein beruflicher Werdegang führte ihn zunächst als Hauslehrer in die Niederlande und später als Lehrer an ein Schulinternat in Gotha. Im Jahr 1818 übernahm er die Pfarrstelle in Töttelstädt nahe Erfurt. 1827 wurde er zum Hofprediger in Gotha berufen. Ab 1832 wirkte Hey als Pfarrer, Superintendent und Bezirksschulinspektor in Ichtershausen, wo er sich gegen den theologischen Rationalismus engagierte und sich für ein lebendiges Christentum einsetzte.
Hey engagierte sich stark in sozial-karitativen Bereichen. Er gründete eine Hilfskasse für Handwerker, betreute eine Fortbildungsschule für Handwerkerlehrlinge und initiierte ein Kinderheim für Kinder berufstätiger Mütter. Seine Bemühungen wurden 1847 mit der Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg gewürdigt.
Wilhelm Hey erlangte vor allem durch seine Kinderlieder und Fabeln große Bekanntheit. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Lieder „Weißt du, wie viel Sternlein stehen“ und „Alle Jahre wieder“. Seine „Fünfzig Fabeln für Kinder“ (1833) und „Noch fünfzig Fabeln für Kinder“ (1837), illustriert von Otto Speckter, wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und trugen wesentlich zu seinem Ruhm bei.
Neben seinen Liedern und Fabeln veröffentlichte Hey auch Predigten, Erzählungen aus dem Leben Jesu und Werke zur religiösen Erziehung. Sein Wirken war geprägt von einem tiefen Glauben und dem Wunsch, diesen auf eine für Kinder verständliche Weise zu vermitteln. Bis heute erinnert man sich an Wilhelm Hey als einen bedeutenden Dichter und Theologen, dessen Werke die deutsche Kinderstube nachhaltig prägten.