Autor: Ulrich von Hutten

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Ulrich von Hutten, geboren am 21. April 1488 auf Burg Steckelberg bei Schlüchtern, war ein bedeutender deutscher Renaissance-Humanist, Dichter, Kirchenkritiker und Publizist. Er entstammte dem fränkischen Adelsgeschlecht der Hutten. Obwohl er als Erstgeborener das Erbe hätte antreten sollen, wurde er 1499 von seinem Vater in das Benediktinerkloster Fulda geschickt, um Mönch zu werden. Jedoch wandte er sich nach dem Beginn seines Studiums vom Klosterleben ab.

Huttens Leben lässt sich in vier Abschnitte einteilen: seine Jugend und das Klosterleben (1488-1504), seine Wanderungen auf der Suche nach Wissen (1504-1515), sein Streit mit Ulrich von Württemberg (1515-1519) und seine Verbindung zur Reformation (1510-1523). Er studierte in Erfurt, Mainz, Köln und Frankfurt an der Oder, wo er 1506 den akademischen Grad eines Bakkalaurs erwarb. Später studierte er in Leipzig, Greifswald und Wittenberg.

Ab 1519 kritisierte Hutten offen die Römisch-Katholische Kirche. Er war eine Brücke zwischen dem Renaissance-Humanismus und der lutherischen Reformation. Zusammen mit Franz von Sickingen war er einer der Anführer der Reichsritter und spielte eine wichtige Rolle im Ritterkrieg. Hutten verstand es meisterhaft, verschiedene Textformen wie Reden, Briefe, Dialoge, Lehrwerke, Epigramme und Gedichte zu nutzen, um seine Kritik und seine politischen Ideen zu verbreiten.

Hutten war ein brillanter Dichter und Satiriker. Seine Schriften nach 1520, darunter zahlreiche Aufrufe gegen das Papsttum, markierten einen Befreiungsschlag zur Infragestellung der weltlichen Kirche. Er veröffentlichte satirische Schriften zugunsten Luthers, die zuerst in Latein und später in Deutsch in seinem „Gesprächbüchlein“ (1522) erschienen.

Nach der Niederlage im Ritterkrieg floh Hutten in die Schweiz, wo ihm sein ehemaliger Freund Erasmus von Rotterdam die Hilfe verweigerte. Er fand Zuflucht bei Huldrych Zwingli. Ulrich von Hutten starb am 29. August 1523 im Alter von 35 Jahren auf der Insel Ufenau im Zürichsee an den Folgen der Syphilis.


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