Autor: Stefan George

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Stefan George (1868-1933) war ein deutscher Dichter, der vor allem für seine Lyrik bekannt ist. Er wurde in Büdesheim bei Bingen geboren und wuchs in einem katholisch-religiösen Umfeld auf. George besuchte das Ludwig-Georgs-Gymnasium in Darmstadt, wo er früh seine Sprachbegabung zeigte. Er lernte selbstständig mehrere Sprachen, darunter Italienisch, Hebräisch, Griechisch, Latein, Dänisch, Niederländisch, Polnisch, Englisch und Norwegisch, um fremde Literaturen im Original lesen zu können.

In seiner frühen Schaffensphase war George dem Symbolismus verpflichtet und propagierte das Ideal der „Kunst für die Kunst“. Er gründete die Zeitschrift „Blätter für die Kunst“, in der er seine ästhetischen Vorstellungen verbreitete. Um George als geistige Autorität bildete sich der sogenannte George-Kreis, ein loses Bündnis junger Lyriker. Zu seinen frühen Werken zählen „Pilgerfahrten“ und „Das Jahr der Seele“, wobei letzteres ihm breite Anerkennung einbrachte.

Um 1907 vollzog George einen Wandel in seinem Schaffen und wandte sich von der reinen Ästhetik ab. Er strebte nun danach, mit seiner Kunst eine neue Lebensweise zu schaffen. Ein wichtiges Werk dieser Phase ist der Gedichtband „Der siebente Ring“, in dessen Zentrum der Zyklus „Maximin“ steht. In diesem Zyklus wird Maximin, ein früh verstorbener Jüngling, zumIdeal erhoben. 1913 veröffentlichte George den Gedichtband „Der Stern des Bundes“, in dem Maximin zum „Stern“ des George-Kreises erhöht wurde.

George war eine charismatische Figur, die seine Zeitgenossen in seinen Bann zog. Er führte ein unstetes Leben und reiste viel. Dabei hielt er sich oft bei Freunden auf, die er systematisch um sich scharte. Sein Werk umfasste hauptsächlich Lyrik, wobei er nur wenig Prosa verfasste. George übersetzte auch Werke anderer Autoren, darunter Dante Alighieri und William Shakespeare.

Stefan Georges Werk ist bis heute von Bedeutung, auch wenn er aufgrund seiner Nähe zum Nationalsozialismus umstritten ist. Er lehnte es jedoch ab, sich von den Nationalsozialisten vereinnahmen zu lassen und ging 1933 in die Schweiz, wo er im selben Jahr starb. George gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Symbolismus und der Moderne in der deutschen Literatur.


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