Autor: Sophie Albrecht
Gemeinsam mit ihrem Mann reiste sie 1776 nach Reval (heute Tallinn, Estland), wo ihr Mann eine Stelle als Leibarzt annahm. Während dieses Aufenthalts unternahm Sophie Reisen durch Russland. In Reval wurden auch ihre ersten Gedichte in einer von ihrem Mann herausgegebenen Anthologie veröffentlicht. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland begann Sophie eine erfolgreiche Karriere als Schauspielerin. Sie trat in verschiedenen Städten auf und erlangte große Anerkennung, wobei sie auch Friedrich Schiller kennenlernte, mit dem sie eine enge Freundschaft verband.
Neben ihrer Bühnenarbeit war Sophie Albrecht auch schriftstellerisch tätig. Sie verfasste Gedichte, Romane und Prosatexte. Ihre Werke zeichneten sich oft durch melancholische Themen aus, die sich mit Liebe, Tod und sozialer Kritik auseinandersetzten. Sie veröffentlichte mehrere Gedichtbände und wandte sich später auch der damals populären Gattung der Geister- und Räubergeschichten zu. Albrecht thematisierte die Bedeutung weiblicher Freundschaften und widmete ihre ersten beiden Gedichtbände ihren Freundinnen.
Im Jahr 1796 übernahmen Sophie und ihr Mann die Leitung des Nationaltheaters in Altona. Ein Jahr später ließ sie sich scheiden. Nach der Scheidung arbeitete Albrecht weiterhin als Schriftstellerin, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Nach dem Tod ihres Ex-Mannes im Jahr 1814 verarmte Sophie Albrecht zusehends.
Sophie Albrecht starb am 16. November 1840 im Alter von 82 Jahren in Hamburg. Ein Jahr nach ihrem Tod veröffentlichte ein Freund eine Sammlung ihrer Gedichte, um Geld für einen Grabstein zu sammeln. Trotz finanzieller Schwierigkeiten hinterließ Sophie Albrecht ein vielfältiges Werk und gilt als eine der ersten deutschen Schriftstellerinnen des 18. Jahrhunderts, deren Werke bereits zu ihren Lebzeiten veröffentlicht wurden.