Autor: Sibylla Schwarz
Schwarz begann im Alter von etwa zehn Jahren, Gedichte zu schreiben. Ihr Werk reflektiert die schwierige Zeit des Krieges und thematisiert Freundschaft, Liebe, Krieg und Tod. Sie nutzte die typischen Gedichtformen des 17. Jahrhunderts wie Sonett, Ode und Strophen-Lied und bewies damit eine für ein Mädchen der damaligen Zeit ungewöhnliche Bildung. Sie kannte Martin Opitz und Augustus Buchner und nutzte deren Werke als Vorbilder für Metrik und Form.
Ihr Lehrer Samuel Gerlach förderte ihr Talent und veröffentlichte ihre Gedichte posthum im Jahr 1650 unter dem Titel „Deutsche Poëtische Gedichte“. Diese Veröffentlichung machte sie zeitweilig berühmt, und sie wurde als die „pommersche Sappho“ bekannt. Einige ihrer Lieder wurden sogar in kirchliche Gesangbücher aufgenommen.
Im 18. Jahrhundert geriet Sibylla Schwarz in Vergessenheit. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Literaturforschung wieder auf sie aufmerksam, als eine der wenigen bemerkenswerten weiblichen Schriftstellerinnen des Barock in deutscher Sprache.
Sibylla Schwarz starb am 10. August 1638 in Greifswald im Alter von nur 17 Jahren an der Ruhr. Trotz ihres kurzen Lebens hinterließ sie ein beeindruckendes Werk, das Einblicke in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und die Gefühlswelt einer jungen Frau im 17. Jahrhundert gibt.