Autor: Richard Dehmel

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Richard Dehmel wurde am 18. November 1863 in Hermsdorf bei Wendisch Buchholz geboren und starb am 8. Februar 1920 in Blankenese. Er war ein bedeutender deutscher Dichter und Schriftsteller des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dehmel stammte aus einer Handwerkerfamilie aus der Gegend von Hirschberg in Schlesien. Sein Vater war Revier- und Stadtförster.

Dehmel studierte Naturwissenschaften, Nationalökonomie und Philosophie in Berlin und Leipzig. 1887 promovierte er mit einer Arbeit über Versicherungswirtschaft. Ab 1895 war er als freier Schriftsteller tätig. Er gehörte zum Kreis um das „Schwarze Ferkel“ in Berlin, zusammen mit anderen Künstlern wie O.E. Hartleben und August Strindberg. 1901 ließ er sich in Blankenese nieder.

Dehmels Werk umfasst Lyrik, Dramen, Erzählungen und einen Roman. Seine Lyrik zeichnet sich durch Sinnlichkeit und Erotik aus. Vor dem Ersten Weltkrieg galt er als einer der bedeutendsten Lyriker Deutschlands. Sein Lyrikband „Weib und Welt“ erregte Aufsehen und führte zu einer Verurteilung wegen Verletzung religiöser und sittlicher Gefühle aufgrund des Gedichts „Venus Consolatrix“. Sein bekanntester Roman ist „Zwei Menschen“ (1903).

Im Ersten Weltkrieg meldete sich Dehmel freiwillig und diente an der West- und Ostfront. Seine Kriegserfahrungen verarbeitete er in den Werken „Volkes Stimme, Gottes Stimme“ (1914), „Kriegsbrevier“ (1917) und dem Kriegstagebuch „Zwischen Volk und Menschheit“ (1920). Trotz anfänglicher Kriegsbegeisterung kehrte er ernüchtert zurück, rief aber dennoch zum Durchhalten auf.

Dehmel war zeitlebens ein umstrittener, aber einflussreicher Autor. Er förderte junge Dichter wie Thomas Mann und Hermann Hesse. Seine Werke inspirierten zahlreiche Maler und Komponisten. Er engagierte sich für die Urheberrechte von Autoren und war Mitbegründer des Kleist-Preises. Seine gesammelten Werke erschienen ab 1906.


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