Autor: Paul Scheerbart

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Paul Scheerbart (1863-1915) war ein deutscher Schriftsteller, Zeichner und Phantast, der für seine skurrile und oft humorvolle Literatur bekannt ist. Er studierte Philosophie und Kunstgeschichte, lebte aber ab 1887 als freier Schriftsteller in Berlin. Scheerbart versuchte sich auch als Erfinder und gründete 1892 den „Verlag deutscher Phantasten“. Trotz Anerkennung in literarischen Kreisen hatte er zeitlebens mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Scheerbarts Werk zeichnet sich durch seine fantastischen Elemente, seinen spielerischen Umgang mit Sprache und seine oft satirische Auseinandersetzung mit der Realität aus. Er schrieb Romane, Gedichte, Theaterstücke und Essays, die oft von utopischen Ideen und visionären Architekturentwürfen geprägt sind. Zu seinen bekanntesten Werken gehören der Roman „Die große Revolution“ (1902) und die Gedichtsammlung „Katerpoesie“ (1909).

Ein zentrales Thema in Scheerbarts Werk ist die Auseinandersetzung mit der Architektur und der Gestaltung des Lebensraums. Er entwickelte visionäre Ideen für Glasarchitektur, die später Einfluss auf das Bauhaus hatten. Scheerbart glaubte, dass eine veränderte Architektur auch das Bewusstsein der Menschen verändern und zu einer besseren Gesellschaft führen könne.

Scheerbart war ein Einzelgänger, der sich den literarischen Strömungen seiner Zeit nicht anpasste. Seine Werke wurden oft als exzentrisch und schwer zugänglich wahrgenommen. Trotzdem hatte er einen bedeutenden Einfluss auf die literarische Moderne und inspirierte zahlreiche Künstler und Architekten.

Paul Scheerbart starb 1915 in Berlin, völlig verarmt. Sein Werk wurde erst nach seinem Tod einem breiteren Publikum bekannt und gilt heute als wichtiger Beitrag zur phantastischen Literatur und zur Architekturtheorie des 20. Jahrhunderts.


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