Autor: Otto Julius Bierbaum

Platzhalterbild für Autoren

Otto Julius Bierbaum, geboren am 28. Juni 1865 in Grünberg, Schlesien, und gestorben am 1. Februar 1910 in Dresden, war ein vielseitiger deutscher Journalist, Redakteur, Schriftsteller und Librettist. Er nutzte auch die Pseudonyme „Martin Möbius“ und „Simplicissimus“. Sein Werk wird der Münchner Moderne zugerechnet.

Nach seinem Studium in Leipzig wurde Bierbaum Journalist und Redakteur für Zeitschriften wie „Die freie Bühne“, „Pan“ und „Die Insel“. Er zog häufig um, lebte in München, Oberbayern, Berlin, Italien, Südtirol und Wien, bevor er von 1900 bis 1909 nach München zurückkehrte und schließlich nach Dresden zog. Finanziell oft unter Druck, arbeitete er gegen Ende seines Lebens manisch und vernachlässigte seine Gesundheit.

Bierbaums literarisches Schaffen war äußerst vielfältig. Als Lyriker bediente er sich verschiedener Formen, vom Minnesang bis zum Volkslied. Seine Liedtexte und Chansons gelten als meisterhaft. Er war einer der ersten Mitarbeiter der satirischen Zeitschrift „Simplicissimus“. Zusammen mit Rudolf Alexander Schröder und Alfred Walter Heymel gründete er die Kunstzeitschrift „Die Insel“.

Zu seinen Werken gehören Gedichtsammlungen wie „Erlebte Gedichte“ (1892). Er schrieb Romane wie „Stilpe“ (1897), der Ernst von Wolzogen zur Gründung des ersten Berliner Kabaretts, des „Überbrettls“, inspirierte. „Zäpfel Kerns Abenteuer“ (1905) ist eine Bearbeitung von Carlo Collodis „Pinocchio“. Sein Roman „Yankeedoodlefahrt“ (1909) ist die Quelle des Sprichworts „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“.

Bierbaums Leben war von literarischer Produktivität, aber auch von persönlichen Herausforderungen geprägt. Seine Arbeit und sein unsteter Lebensstil beeinflussten seine Gesundheit. Er starb im Alter von 44 Jahren in Dresden.


Gedichte